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Ferrari: Sebastian Vettel in Mexiko als Zuschauer?

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene weiss um die Magnetkraft des jungen Esteban Gutiérrez in Mexiko. Muss Sebastian Vettel im kommenden Oktober für den Mexikaner zuschauen?

Die Ausgangslage bei Topteams der Formel 1 ist klar: in den Autos sitzen das ganze GP-Wochenende über die Stars. Bei Mercedes, Ferrari oder Red Bull Racing war es bis anhin kein Thema, an einem Freitag einen Nachwuchsfahrer hinters Lenkrad zu lassen, so wie das zahlreiche andere Rennställe machen. Doch bei Ferrari könnte sich das ändern.

Mexiko ist für Ferrari ein absoluter Wachstumsmarkt, schon 2013 sprach der damalige Ferrari-Nordamerika-Chef Marco Mattiacci davon, «dass Mexiko für Ferrari das nächste China wird, was Verkaufszahlen angeht» – das war gewiss einer der Gründe, wieso der frühere Sauber-Fahrer Esteban Gutiérrez von Ferrari an Bord geholt worden ist.

Der 23-Jährige soll bald anlässlich eines so genannten Filmtags hinter dem Lenkrad des Ferrari SF15-T sitzen, aber gemäss Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene wird das vielleicht nicht der einzige Einsatz mit dem diesjährigen Renner sein.

Im Rahmen der Barcelona-Testfahrten sagt der Ferrari-Steuermann: «Esteban wird am GP-Wochenende von Mexiko ein absoluter Star sein. Vielleicht geben wir ihm die Möglichkeit, am Freitag ein paar Runden zu drehen.»

Die Frage ist: Wer wird dann zuschauen müssen – Sebastian Vettel oder Kimi Räikkönen?

Arrivabene hat in Barcelona überdies dementiert, dass man Esteban aufgrund seiner Sponsoren verpflichtet habe. Und er findet obendrein, dass Gutiérrez zu früh in die Formel 1 kam; ein klarer Seitenhieb auf den langjährigen Ferrari-Kunden Sauber.

«Ich habe wegen Estebans Verpflichtung schon viel Kritik gehört und gelesen. Etwa, dass er seinen Job bei Ferrari nur durch das grosse Budget von America Móvil bekommen habe. Aber das stimmt nicht, die Verhandlungen mit America Móvil-Chef Carlos Slim liefen nicht über Esteban, denn ich bin selbst mit Carlos befreundet. Ich habe ihn angerufen und wir haben uns geeinigt.»

«Esteban kam zu früh in die Formel 1. Ich will nicht respektlos sein, aber er kam auch in ein Team, das sehr viele Probleme hatte. Das war nicht der richtige Ort für ihn. Diese zwei Aspekte muss man berücksichtigen, wenn man seine Leistung bewerten will.»

«Esteban haben wir unter anderem deshalb verpflichtet, weil er unseren letztjährigen Motor kennt. Er arbeitet jeden Tag in Maranello und wird sowohl einen Filmtag mit uns absolvieren und auch in Barcelona arbeiten. Das ist der richtige Weg, um einen jungen Fahrer mit der Formel 1 vertraut zu machen.»

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