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Crash Fernando Alonso: FIA forscht, GP-Start ungewiss

Von Mathias Brunner
McLaren-Honda-Star Fernando Alonso

McLaren-Honda-Star Fernando Alonso

Der Testunfall von Fernando Alonso wird ein Nachspiel haben. Der Autoverband FIA will von McLaren-Honda wissen, was genau beim Crash passiert ist. Es gibt zu viele Fragezeichen.

Die gute Nachricht ist: Fernando Alonso hat gestern das Krankenhaus verlassen können. Die schlechte ist: Zahllose Formel-1-Freunde machen sich um den Spanier weiter Sorgen und das nicht zu Unrecht. Seine Teilnahme am letzten Wintertest (ab heute in Barcelona) ist gestern abgesagt worden. Für ihn wird der letztjährige McLaren-GP-Pilot Kevin Magnussen einsteigen.

Vielen Fans stösst sauer auf: McLaren-Honda und das Management von Alonso wollten der Öffentlichkeit viel zu lange weismachen, dass alles halb so wild sei. Berechtigter Einwand der Fans: Wieso musste der zweifache Champion dann drei Nächte im Spital verbringen und den letzten Wintertest sausen lassen?

Auch der frühere Formel-1-Rennarzt Professor Gary Hartstein – von 1990 bis 2012 in der Formel 1 tätig – hat seine Zweifel, ob wir die ganze Wahrheit präsentiert bekommen haben. Über Twitter sagte der US-Amerikaner: «Ich weiss nicht so recht, was ich mit dieser Geschichte anfangen soll über diesen Nicht-Unfall, mit einem Nicht-Verletzten, der dann tagelang im Krankenhaus liegt.»

«Ich bin davon überzeugt, dass mehr hinter dieser Geschichte steckt. Wenn Alonso sediert worden wäre, dann ist er nicht einen Tag später wieder erholt. Eine an sich banale Story – Fahrer fährt in die Mauer, Fahrer hat Gehirnerschütterung, Fahrer im Spital – wird seltsamer und seltsamer. Ich kann nicht spekulieren, aber ich habe keinen Zweifel darüber: im besten Falle haben wir nur einen Schimmer der Wahrheit erfahren, im schlimmsten Falle hält man uns alle zum Narren.»

McLaren-Honda beteuert, es gebe keinen Grund für Verschwörungstheorien. Der Unfall sei einfach eine Verkettung mehrerer unglücklicher Faktoren gewesen. Alle Räuberpistolen von wegen Bewusstlosigkeit Alonsos vor dem Unfall seien einfach nicht wahr. So lange McLaren-Honda nicht das Gegenteil nachgewiesen ist, müssen wir davon ausgehen, dass wir die Wahrheit erfahren haben. Aber war es die ganze Wahrheit?

Offenbar wittern auch die Regelhüter des Autoverband FIA, dass hier vielleicht etwas nicht stimmen kann: Eine umfangreiche Untersuchung ist eingeleitet, wie die FIA bestätigt, McLaren-Honda wird dabei alle Daten auf den Tisch legen müssen. Die FIA hat auch jene Videobilder der Rennstrecke Circuit de Barcelona-Catalunya erhalten, die bislang der Öffentlichkeit vorenthalten worden sind.

Derweil stellen die ersten bereits in Frage, ob Alonso nach dieser Story für den Saisonbeginn in Australien (15. März) fit sein wird.

Der Einsatz eines Piloten bei Testfahrten wie ab heute in Barcelona obliegt den Rennställen selber, doch über ein GP-Wochenende wacht der Internationel Automobilverband. Die FIA-Mediziner werden Alonso nur dann antreten lassen, wenn sie hundertprozentig davon überzeugt sind, dass er sich vom Barcelona-Testunfall erholt hat. Die FIA-Ärzte sind in Sachen Kopfverletzungen äusserst vorsichtig, und eine Gehirnerschütterung ist eine Kopfverletzung, mit der nicht zu spassen ist.

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