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Niki Lauda: «Vorsicht vor Williams und Ferrari»

Von Petra Wiesmayer
Niki Lauda prophzeit eine spannende Saison

Niki Lauda prophzeit eine spannende Saison

Vor dem ersten Rennen der Formel-1-Saison 2015 wagt Niki Lauda eine kleinen Blick in die Zukunft und hat zwei Teams ganz oben auf der Rechnung stehen, die Mercedes gefährlich werden könnten.

Nach der Dominanz, die Mercedes im vergangenen Jahr gezeigt hat, gelten die Silberpfeile auch in der Saison 2015 als der große Favorit auf den Fahrer- und erneut auch auf den Konstrukteurstitel. Das ist zumindest die Meinung der Konkurrenz und auch der Fans. Die Frage sei nur, ob Lewis Hamilton zum dritten Mal Weltmeister würde, oder ob Nico Rosberg sich seinen ersten Titel sichern werde. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Teams, Niki Lauda, warnt jedoch vor allzu großer Euphorie bevor die Saison überhaupt begonnen hat.

«Der Wettkampf auf der Strecke wird in diesem Jahr wesentlich härter und enger sein als zuletzt. Natürlich hat Mercedes durch die vielen Rekorde des Vorjahres für mich die Pole Position», sagte Lauda bei RTL.«Aber man wird schon in Melbourne sehen, dass Ferrari gegenüber 2014 mehr als eine Sekunde aufgeholt hat, das Williams stärker geworden ist und das Red Bull wieder vorne mitfahren wird.»

Von einem Durchmarsch (s)eines Teams, wie 2014, werde sicher keine Rede sein. «Ich persönlich, der nun schon so lange dabei ist und sich wirklich gut auskennt, weiß, dass wir vor einer spannenden Formel 1-Saison stehen. Ganz ernsthaft: Ich spüre das. Da wird es rauf- und runtergehen, vor und zurück, hin und her. Und keiner weiß, wie das ausgehen wird.»

Und wer ist der größte Herausforderer für Lewis Hamilton und Nico Rosberg? «Als größten Jäger sehe ich nach den Testfahrten immer noch das Williams-Team. Valtteri Bottas ist von den jungen Fahrern fahrerisch das absolut größte Talent. Aber auch Felippe Massa darf man natürlich nie unterschätzen, der kann an guten Tagen ganz vorne dabei sein», prophezeit der Österreicher.

Gleich hinter Williams sieht er Ferrari und Red Bull Racing. «Die spielen derzeit etwa in der gleichen Liga. Ferrari hat mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ein sehr gutes Team, die beiden werden sich gegenseitig aufpeitschen. Bei Red Bull heißt der Top-Pilot ganz klar Daniel Ricciardo, mit Daniil Kvyat rechne ich dagegen nicht so sehr.»

Die größte Stärke der Silberpfeile, eben die beeindruckende Dominanz des vergangenen Jahres, sieht Lauda aber auch als möglichen Nachteil in diesem Jahr. «Unsere Leistungen im Vorjahr waren natürlich auch eine Vorlage für die anderen Teams, die aufgeholt haben. Die Gefahr ist für uns deshalb wesentlich größer geworden, da die Spitzenteams rechtzeitig reagiert haben, um den Mercedes-Vorsprung zu reduzieren oder sogar wettzumachen. Als besondere Gefahr betrachte ich Ferrari, die ihr Auto ganz wesentlich verbessert haben. Die muss man sehr genau im Blick haben und beobachten, wie knapp die an uns herankommen werden.»

Ein mögliches Problem, das jedoch nicht nur Mercedes betrifft, sondern alle Teams, sieht Lauda darin, dass die Motoren in dieser Saison noch länger halten müssen als im letzten Jahr. Mercedes habe zwar «seine Hausaufgaben gemacht», aber: «Ein besonders Problem wird in diesem Jahr für alle Teams die Standfestigkeit sein, da über die ganze Saison nur vier Motoren zur Verfügung stehen», erklärte er. «Deshalb waren uns die langen Testfahrten so wichtig. Wir gehen mit einem guten Testprogramm ins Rennen, ich wage aber nicht zu prognostizieren, wer in Melbourne von der Pole Position aus starten und wer am Ende gewinnen wird.»

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