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Toto Wolff: «35 Sekunden auf Vettel – eine Ansage»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff und Lewis Hamilton fliehen vor einer Champagnerdusche

Toto Wolff und Lewis Hamilton fliehen vor einer Champagnerdusche

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nach dem Doppelsieg der Silberpfeile mit Lewis Hamilton vor Nico Rosberg in Melbourne (Australien): «Das war fast maximal.»

Die Wintertests hatten es angedeutet, der Saisonbeginn in Melbourne (Australien) hat es bestätigt – Mercedes bleibt das Mass der Dinge in der Formel 1. Natürlich ist Motorsport-Direktor Toto Wolff hoch zufrieden. Der Wiener sagt: «Wir wussten aus den Testfahrten in Jerez und Barcelona, dass wir stark sind. Aber zu erwarten, dass man dominiert, das fände ich vermessen. Ich bin sehr stolz auf unser Team – das war ein absolut fehlerfreies Rennen. Die Rennwagen liefen ohne Probleme. Und die beiden Piloten sind von Anfang an fehlerfrei gefahren. Das war so etwas wie eine hundertprozentige Trefferquote heute, so etwas gibt’s nicht oft in der Formel 1, und darauf dürfen wir stolz sein.»

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, natürlich sind viele schon in Gedanken in der Hitze von Sepang. Wird die Mercedes-Überlegenheit dort weitergehen? Toto Wolff weiter: «Naja, also 35 Sekunden Vorsprung auf Vettel sind schon mal eine Ansage. Aber so etwas kann auch schnell wieder weg sein. Es war ein völlig fehlerfreies Rennen, so kommt dann ein solcher Abstand eben zusammen. Aber ich gehe nicht davon aus, dass das so weitergeht.»

«Gut, wir haben nun mit einer halben Minute Vorsprung gewonnen. Aber schaut euch mal an, welche Fortschritte Ferrari seit einem Jahr gemacht hat. Das finde ich schon sehr eindrucksvoll. Bei Ferrari sind alle Voraussetzungen vorhanden, um wieder an die Spitze zu gelangen. Wir haben unsere Zwischenziele erreicht, wir dürfen mit unserem Auto zufrieden sein. Aber eine halbe Minute Vorsprung in Australien bedeutet nicht automatisch den Gewinn des WM-Titels. Und niemand sollte Williams vergessen und die Tatsache, dass Valtteri Bottas gar nicht am Start gewesen ist. Jetzt warten wir mal Malaysia ab und dann sehen wir weiter.»

Nach der erdrückenden Darbietung der Silberpfeile hat Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner die FIA zur Angleichung der Motoren aufgerufen. Toto Wolff verzieht keine Miene: «Davon wusste ich bis zu dieser Sekunde nichts. Aber nach nur einem Rennen ist es vielleicht etwas früh für eine solche Forderung. Und vor allem: das ist Formel 1, da muss man halt die Ärmel hochkrempeln und noch härter arbeiten, wenn man im Rückstand ist.»

Wolff ist schon ein wenig genervt und legt nach: «Mir ist schon klar, dass die Formel 1 nicht nur eine sportliche, sondern immer auch eine politische Bühne ist. Aber notfalls gibt es ja noch immer die Klagemauer in Jerusalem. Da kann man vielleicht auch mal hin.»

War Nico Rosberg so chancenlos, wie es von aussen betrachtet den Anschein erweckte? Toto Wolff: «Eine Chance gab es heute nicht. Der Albert Park Circuit ist eine Strecke, wo man stark auf den Benzinverbrauch achten muss. Da war Nico am Ende vielleicht mit etwas stumpfen Waffen unterwegs. Aber das kann in Malaysia schon wieder anders sein.»

Nico Rosberg hat im Anschluss des Rennens im Rahmen einer Frotzelei mit Sebastian Vettel den Ferrari-Fahrer gewissermassen in die Mercedes-Box eingeladen. Was meint Toto Wolff dazu?
Der Wiener schmunzelt: «Leider muss ich den guten Nico da überstimmen. Das wird nicht passieren. Jeder bleibt schön da, wo er zuhause ist.»

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