Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Red Bull Racing: Daniel Ricciardo erobert Wien

Von Rob La Salle
Satter Sound. Massig Gummi. Und Gänsehaut-Feeling pur: Das alles bot der Formel 1-Showrun in Wien. Für die österreichischen Motorsport-Fans war es ein Feiertag.

Denn sie konnten nicht nur Daniel Ricciardo im Red-Bull-Weltmeisterauto RB8 von 2012 live erleben, sondern daneben auch mit Legenden wie Niki Lauda, Gerhard Berger oder Dr. Helmut Marko plaudern. Und die Fans strömten: 30.000 Menschen verfolgten den Showrun auf dem Rathausplat, insgesamt waren 60.000 Fans vor Ort.

Dabei sahen sie Ricciardo zu, wie der seinen Formel- 1-Boliden zwischen Rathaus und Burgtheater bei seinen Donuts immer wieder ordentlich rauchen ließ. Pierre Gasley mit einem NASCAR-Auto sowie der mehrfache Motorrad-Stunt-Weltmeister Chris Pfeiffer standen dem Australier in nichts nach.

«Sensationell. Das macht richtig Lust aufs Rennen», sagte Berger. Und Lauda nutzte die Chance, um sich für ein Formel-1-Rennen in der Hauptstadt auszusprechen. «Ich verstehe nicht, wie man so etwas verhindern kann», so der dreimalige Weltmeister. Auch Ricciardo kann sich ein Rennen in Wien vorstellen. «Ich bin immer offen für Neues. Und hier ist die Kulisse einfach fantastisch», sagte er.

Als die sportliche Situation zur Sprache kam, war die Begeisterung allerdings ein wenig verflogen. Denn das einstige Weltmeisterteam hat mit massiven Problemen zu kämpfen, die vor allem die Power Unit von Motorenpartner Renault betreffen. Heißt: Ein Heimsieg auf dem Red Bull Ring in Spielberg wäre nach jetzigem Stand eine mittlere Sensation.

«Das wäre wirklich eine massive Wende. Ich hoffe, wir sind bald wieder konkurrenzfähig», erklärte Ricciardo. Marko ist skeptisch, dass dies so bald passieren wird. «Wir haben alles getan, um punkto Chassis wieder bei den Besten zu sein. Aber frühestens gegen Jahresende wird man alle Probleme im Griff und wir die entsprechende Zusatzleistung haben», sagte er.

Dafür herrscht große Vorfreude auf das Event an sich, dass in der vergangenen Saison mit 95.000 Fans alleine am Rennsonntag für eine tolle Atmosphäre und volle Tribünen sorgte. «Es war ein bisschen wie bei einem Festival», sagte Ricciardo. Und Lauda lobte: «Man hätte nicht besser starten können. Ich freue mich schon wieder.»

Lauda und Berger werden am 21. Juni bei der Legends Parade mit Original-Boliden der Turbo-Ära vor zehntausenden Fans über den Red Bull Ring heizen und der Tiroler kann es kaum noch erwarten: «Es war wunderschön, wieder in meinem Ferrari von 1987 zu sitzen. Ich bin bis letztes Jahr nicht mehr damit gefahren, aber man fühlt sich sofort wohl im Cockpit. Die Kraft dieser Rennautos der 80er-Jahre ist einmalig. Es wird wieder richtig super. Und was ich so gehört habe, trainiert Alain Prost schon fleißig, weil er mit seinem McLaren unbedingt schneller sein will als Niki. Der Zweikampf Lauda-Prost lodert wieder auf!»

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