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Alain Prost: «1000 PS, fette Reifen, weniger Aero»

Von Mathias Brunner
Alain Prost

Alain Prost

In einer Spezialsendung von «Sport und Talk», für einmal vom Red Bull Ring in Spielberg und nicht aus dem Hangar-7, sagt Alain Prost, wie die Formel 1 sein sollte.

Der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost (60) bekräftigt, was derzeit viele Formel-1-Fans beschäftigt – ist dies wirklich der Grand-Prix-Sport, den wir sehen wollen? Der Franzose sagt in einer Spezialsendung von «Sport und Talk», für einmal vom Red Bull Ring in Spielberg und nicht aus dem Hangar-7: «Damit wir uns richtig verstehen – die neue Technik mit den Turbo-Motoren ist unglaublich faszinierend. Aber wir schaffen es nicht, diese Faszination zum Fan zu tragen. Ich muss mich wirklich fragen, ob die Autos nicht zu kompliziert geworden sind.»

«Es ist für die Piloten immer noch schwierig, die letzten Zehntelsekunden aus dem Wagen zu holen. Und es ist gewiss eine enorme Anstrengung, die ganzen Systeme im Auto zu managen und sein Rennen richtig einzuteilen. Aber für den Fan, und unterm Strich sollte es doch um ihn gehen, würde ich mir etwas anderes wünschen.»

«Wir müssten einiges ändern. Letztlich sind diese ganzen technischen Finessen den meisten Formel-1-Anhängern egal. Es ist den Fans doch schlicht wurscht, wie viel Sprit ein Pilot sparen konnte. Der Fan will die Spitze des Rennsports spüren, er will Lärm hören, er will die schnellsten Autos sehen, die Formel 1 muss ihrem Namen Ehre machen mit Leistung, sie muss wirklich die Königsklasse sein.»

«Mein Rezept dafür ist wirklich einfach – wir brauchen mehr Leistung, fettere Reifen, wir müssen den Einfluss der Aerodynamik verringern, die Autos brauchen mehr mechanischen Grip, das wäre eine tolle Show, und die Fahrer hätten obendrein mehr Spass. Das ist auch wichtig, denn hin und wieder habe ich den Eindruck, dass noch nicht einmal mehr die Fahrer Freude haben.»

«Wenn ich den Rennen zuschaue oder ab und an auch fürs Fernsehen kommentiere, dann werde ich auch stinksauer, wenn ich höre, wie die Fahrer von den Ingenieuren durchs Rennen gemanagt werden. Das ist die komplett falsche Botschaft, die wir den Fans vermitteln. Die Fans wollen Helden erleben und keine Fahrer, die von den Technikern wie ein kleines Kind an der Hand geführt werden.»

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