Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Doofe Helmdesign-Regel: Fahrer falsch informiert

Von Mathias Brunner
SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wieso lässt sich Daniel Ricciardo einen besonderen Helm für Monaco herstellen, wo er ihn aufgrund einer FIA-Regel überhaupt nicht tragen darf?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Andrea Weber aus Bern wissen: «Wenn ich das richtig verstanden habe, dürfen die Fahrer also dieses Jahr ihr Helmdesign nicht verändern. Ich finde das ja Quark, aber unsereins wird von den feinen Herren der FIA ja sowieso nicht gefragt. Sebastian Vettel hat das Verbot mit seinem Retro-Design elegant umfahren. Aber wieso lese ich auf Twitter, dass Daniel Ricciardo einen Monaco-Helm herstellen lässt, ihn dann aber gar nicht tragen kann? Das verstehe ich nicht.»

Grundsätzlich: weil die FIA fand, es erhöhe den Wiedererkennungswert der Fahrer, wurde ihnen das ständige Wechseln des Helmdesigns für 2015 untersagt. Sehr zum Ärger einiger Piloten, die besonders für Monte Carlo eine spezielle Helmversion vorbereitet hatten. Sehr zum Ärger auch des vierfachen Weltmeisters Sebastian Vettel, der mit Helmdesigner Jens Munser so manches verblüffende Design ausheckte.

In Fan-Foren gehen die Meinungen weit auseinander: einige Formel-1-Fans waren von den ständig neuen Designs genervt, andere begrüssen den Einfallsreichtum der Fahrer und sind völlig von den Socken, wenn heutige Piloten frühere Stars ehren, so wie Kimi Räikkönen mit dem James-Hunt-Design oder Jean-Eric Vergne, der mit den Farben von François Cevert ausrückte.

Wieso aber hat Daniel Ricciardo einen Helm machen lassen?

Das geht auf eine Fehlinformation an die Piloten im vergangenen Winter zurück. Anfangs war davon die Rede, dass es für das Verbot von Designänderungen eine Ausnahme pro Jahr gebe, einen Joker gewissermassen. Das wurde zwar diskutiert, aber nicht verabschiedet. Offenbar ist das so den Fahrern aber nicht klargemacht worden.

Die Formel-1-Fans sind im übrigen fast einhellig der Meinung: Reiner Kindergarten das Ganze, hat der Autoverband nichts Dringlicheres zu erledigen? Und einige GP-Fans finden auch: Die Fahrer sollten auf die Regel pfeifen und trotzdem mit anderem Design fahren. Soll die FIA doch eine Busse verhängen, pfeift drauf!

Wieder andere Fans sagen völlig zu Recht: McLaren ändert die Bemalung des Rennwagens, aber einen Helm darf man nicht anders lackieren, lachhaft.

In anderen Rennserien scheint sich die FIA übrigens nicht am Einfallsreichtum der Piloten zu stören: Timo Bernhardt fuhr unlängst im Rahmen der Langstrecken-WM mit einem Helm im Design des unvergessenen Stefan Bellof.

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