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Kanada-GP: Formel 1 noch näher an den Fans

Von Agnes Carlier
Grosse Pläne: Francois Dumontier will den Kanada-GP noch attraktiver gestalten

Grosse Pläne: Francois Dumontier will den Kanada-GP noch attraktiver gestalten

Obwohl der Kanada-GP zu den beliebtesten WM-Läufen gehört, wollen die GP-Organisatoren verschiedene Massnahmen umsetzen, um das Rennen in Montreal noch attraktiver zu gestalten – auch durch niedrigere Ticketpreise.

Francois Dumontier tritt gut gelaunt zum SPEEDWEEK.com-Interview an. Der Präsident und CEO des Kanada-GP-Organisators «Formula 1 Grand Prix du Canada» sitzt in seinem Büro im dritten Stock und strahlt mit der Sonne um die Wette.

Dumontierhat auch allen Grund dazu, denn noch vor dem Start des diesjährigen GP-Wochenendes wird der Start des Ticketverkaufs für 2016 verkündet. Und das mit angepassten Preisen, um das erklärte Ziel, den GP für jedermann zugänglich zu machen, zu erreichen.

Herr Dumontier, was hat sich in diesem Jahr verändert, dass der Präsident und CEO der GP-Organisation jetzt schon lächelt?

Es hat sich wirklich viel verändert und ich freue mich, die positiven Effekte der langen Vertragsdauer, die den GP für zehn Jahre in Montreal gesichert hat, zu sehen. Das hat in der ganzen Stadt Enthusiasmus über den GP ausgelöst. Wir haben nun die Strategie für die kommenden Jahre festgelegt, die Vertragsunterzeichnung hat das Ganze in Schwung gebracht und alle Unsicherheiten aus dem Weg geräumt. Sie hat auch die Glaubwürdigkeit des Grands Prix in den Köpfen der Fans gesteigert, sodass diese unbedingt dabei sein wollen. Ohne die genauen Zahlen zu nennen kann ich sagen dass zumindest bei den Ticketverkäufen ein Plus von mindestens zehn Prozent verzeichnet werden konnte. Wir Organisatoren müssen nun die kommenden zehn Jahre prüfen und planen. Als ersten Schritt haben wir schon einen Plan für die kommenden drei GP-Austragungen 2015, 2016 und 2017 gefasst.

Heisst das, die GP-Zuschauer dürfen in Zukunft noch mehr erwarten?

Allerdings, der durchschnittliche Ticketpreis für den Kanada-GP liegt bei 445 kanadischen Dollar (rund 317 Euro, Anm.). Dafür muss man schon etwas bieten. Wir müssen unsere Kunden zufriedenstellen und an die Zukunft denken. Deshalb wollen wir uns in den nächsten Jahren darauf konzentrieren, die Zugänglichkeit zu erhöhen. Wir wollen neue Ideen, Initiativen und Rezepte ausprobieren, die jedem gefallen sollten – jung und alt, erfahrene oder neue Formel-1-Fans. Wir wollen unsere Veranstaltung noch zugänglicher machen.

Was unternehmen Sie sonst noch, um die Fans an die Strecke zu locken?

Wir dürfen den kostenlosen Donnerstagsbesuch und die Autogrammstunden nicht vergessen. Von 9 bis 12 Uhr war der Zugang zur Strecke kostenlos, was weit über 10.000 Fans auch nutzten. Da das Wetter in diesem Jahr mitspielte, kamen die Fans in Scharen.

Was macht den Kanada-GP für den Fan unwiderstehlich?

Sieht man sich die neuen Preise für 2016 an, dann erkennt man, dass die Plätze in den Tribünen 11 und 12 an der Senna-Kurve und die Tribünen 15, 21 und 24 an der Haarnadel-Kurve 395 bzw. 385 kanadische Dollar kosten. Wir haben die Preise der anderen Grands Prix in dieser Kategorie untersucht und herausgefunden, dass die Preisanpassung gerechtfertigt ist.

Gibt es spezielle Angebote für Familien?

Mehrere Tribünen – vor allem die beliebtesten – werden günstiger, und einige Tribünen kehren auch zurück, etwa jene, die wir als «familienfreundlichen Abschnitt» bezeichnen. Kinder und Jugendliche sitzen dort bis zu dem 15. Altersjahr kostenlos, und für alle über 65 gibt es ermässigte Preise. Dass wir die Altersgrenze von 11 auf 15 geändert haben, sollte uns auch helfen, unsere künftigen Kunden für uns zu gewinnen. In fünf Jahren sind diese Jugendlichen erwachsen. Sie werden eines Tages mit ihren eigenen Familien zurückkommen. Wir bieten mit dem trios-Konzept auch eine interessante Variante, bei denen man die drei Tage auf drei verschiedenen Tribünen erleben kann. Auch der Verpflegung haben wir besondere Beachtung geschenkt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Wieso ist der GP 2017 ein besonderes Rennen für Kanada?

In zwei Jahren feiert die Formel 1 in Kanada ihren 50. Geburtstag, da der erste Ontario-GP 1967 über die Bühne ging. Gleichzeitig jährt sich dann auch der schreckliche Unfall von Gilles Villeneuve zum 35. Mal. Wir stecken noch mitten in den Planungsarbeiten für dieses GP-Wochenende.

Auf welche prominente GP-Gäste dürfen sich die Fans in diesem Jahr freuen?

Montreals Oberbürgermeister Denis Coderre hat sich genauso angekündigt wie die Bundesminister. Wir werden aber nicht nur politische Schwergewichte in der Startaufstellung sehen, denn mit Al Pacino hat sich auch einer der grössten Schauspieler aus Hollywood angemeldet. Nach dem GP wird er bei seiner Show am Sonntag Abend vor einem Live-Publikum Fragen beantworten und von den Meilensteinen in seinem beachtlichen Leben erzählen.

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