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Mercedes-Patzer für Lewis Hamilton: die Konsequenzen

Von Mathias Brunner
Auch knapp zwei Wochen ist der Mercedes-Patzer in Monaco, als Renn-Leader Lewis Hamilton der Sieg gestohlen wurde, noch ein Thema. Aber Mercedes hat Konsequenzen gezogen.

Da gab es in Monte Carlo nichts mehr schönzureden, und Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist viel zu schlau, um in einer solchen Situation den Medienvertretern Märchen auftischen zu wollen. Nach dem unfassbaren Fehler, Renn-Leader Lewis Hamilton an die Box zu holen, was den Briten den Monaco-Sieg kostete, sagt Wolff: «Wir haben uns verkalkuliert. Wir dachten, wir haben einen Abstand, den wir nicht hatten, die Kalkulation stimmte einfach nicht. Wir dachten, wir hätten einige Sekunden mehr, die wir schlicht nicht hatten.»

Sky-TV-Experte Marc Surer versucht, zu differenzieren: «Ich muss zur Entlastung von Mercedes sagen, dass in Monte Carlo zwei Dinge zusammengekommen sind. Zunächst gab es das virtuelle Safety-Car, bei dem die Abstände zwischen den Autos gleich bleiben. Unter diesen Umständen hätte Hamilton der Vorsprung gereicht, um an die Box zu fahren. Dann fuhren aber in Folge des Verstappen-Unfalls das Medical- und das Safety-Car raus. Und auf dieses ist Lewis Hamilton spät vor der Zielgeraden aufgefahren und hat – vom Mercedes-Computer so schnell offenbar nicht registriert – zehn Sekunden verloren. Diese Zeit hat dann gefehlt, um nach dem Stopp an der Spitze zu bleiben.»

Der Vorwurf, der daraus entstanden ist, lautet: Die Strategen starren nur noch auf ihre Schirme, aber sie gucken nicht mehr auf die Strecke. Der gesunde Menschenverstand bleibt auf der Strecke. Dort, wo man Hamilton auch hätte lassen sollen.

Toto Wolff über die Tage nach dem tubulenten Monaco-GP: «Wir haben unsere Analyse am Mittwoch abgeschlossen. Die Story hinter diesem Rennen war komplex. Aber nun wollen wir das alles hinter uns lassen. Du stehst dir selber im Weg, wenn du immer nur über das Gleiche weiter sprichst.»

Aber natürlich muss Mercedes-Technikchef Paddy Lowe nochmals darüber reden, schliesslich ist der Mercedes-Patzer auch hier in Kanada noch immer reichlich Futter für Gesprächsstoff im Fahrerlager.

Lowe sagt: «Das war ein grosser Fehler. Und wie bei allen Fehlern, die uns unterlaufen, schauen wir uns das in Ruhe an und entscheiden dann, in welcher Form wir daraus etwas lernen können, wie wir in Zukunft in einer ähnlichen Situation handeln sollen. Zunächst einmal gab es einige Hickser in der Software, die haben wir behoben. Wir haben auch die interne Kommunikation verändert und einige Leute davon losgelöst, so dass sie mehr Kapazität haben.»

Auf diese Weise soll in einer solchen Lage schneller und besser gehandelt werden können. Die ganze Entscheidungsstruktur ist nun straffer, es soll flinker gehandelt werden können, gleichzeitig jedoch mit mehr Information und daher letztlich korrekt.

Paddy Lowe stellt sich vor sein Team: «Ein kleiner Fehler hatte für Lewis enorme Konsequenzen, und das tut mir sehr leid. Aber man darf dabei nicht vergessen – unsere Jungs haben sich in den letzten Jahren sehr wenige Fehler erlaubt.»

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