Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ferrari: Mit Anfängern gegen Mercedes – was soll das?

Von Mathias Brunner
Der junge Antonio Fuoco

Der junge Antonio Fuoco

Erneut setzt Ferrari beim kommenden Formel-1-Test auf einen Nachwuchsmann. Mercedes hingegen lässt Stammfahrer zum Einsatz kommen. Ist Ferrari damit auf dem Holzweg?

Einige Formel-1-Fans wundern sich ein wenig: Da redet Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene immer davon, dass die Lücke zu Mercedes geschlossen werden soll. Aber beim Barcelona-Test sassen am Lenkrad der roten Renner – Ferrari-Zögling Raffaele Marciello (Formel-3-Champion 2013) und GP-Versager Esteban Gutiérrez (in 38 Grands Prix nur einmal in den Punkten). Beim kommenden Test auf dem Red Bull Ring will Ferrari angeblich erneut mit Marciello fahren (gegenwärtig GP2-Sechster), dazu mit dem 19 Jahre jungen Antonio Fuoco, Formel-Renault-Meister 2013, Gesamtfünfter der Formel 3 2014 und in dieser Saison in der GP3 unterwegs.

Für den jungen Kalabrier wird es der erste Test in einem aktuellen GP-Renner sein. Im Rahmen der Aufbauarbeit der Ferrari-Fahrerakademie hat Fuoco schon verschiedene andere Formel-1-Autos gefahren, aber das waren immer ältere Modelle.

Mercedes hingegen liess in Spanien Nico Rosberg hinters Lenkrad und dann den Formel-1-Test-erfahrenen Pascal Wehrlein. Auch in Österreich soll ein Stammfahrer zum Einsatz kommen.

Einige Tifosi fragen sich zu Recht: Wie will Ferrari wirklich etwas übers Auto lernen, wenn laufend Novizen am Lenkrad drehen? Sollten da nicht auch mal die Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ran?

Die Antworten sind verhältnismässig einfach und zeigen schnell, dass es unfair ist, aus den Einsätzen von Marciello und Fuoco Ferrari einen Strick zu drehen.

Erstens – ein Teil der Testarbeit muss gemäss Reglement von Nachwuchspiloten gefahren werden.

Zweitens – ein weiterer Teil der Testarbeit dreht sich ausschliesslich um Reifen für die Saison 2016, betrifft also das heutige Auto und dessen Entwicklung nicht.

Drittens – viele Aero-Tests werden mit gleichmässigen Geschwindigkeiten gefahren, mit dem Ausloten am Limit hat das rein gar nichts zu tun. Beim Test von Guitérrez ging es obendrein darum, ob die Eindrücke des Mexikaners eins zu eins zu jenen von der Rennstrecke passen.

Fazit: Wenn Ferrari den Eindruck hätte, es wäre dringend notwendig, im WM-Kampf gegen Mercedes seine Stars mehr testen zu lassen, dann würden sie das auch tun.

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