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Fernando Alonso: Ärger, McLaren verpatzt Crash-Test

Von Mathias Brunner
Ein Versuch in Cranfield

Ein Versuch in Cranfield

Diese Erfahrung musste auch schon Red Bull Racing machen: die Umstellung auf eine kurze Fahrzeugnase ist knifflig. McLaren-Honda hat den jüngsten Crash-Test wieder nicht bestanden.

Die kurze Fahrzeugnase war einer der Gründe, wieso Mercedes 2014 eine so fabelhafte Saison gezeigt hat. Ex-GP-Fahrer Martin Brundle weiss: «Mit Leistung allein wirst du nicht Weltmeister. Entlang vieler Strecken habe ich gesehen, wie gut die Mercedes von Rosberg und Hamilton auf der Strasse lagen. Man macht es sich zu einfach, wenn man die Überlegenheit von Mercedes auf die Antriebseinheit reduziert.»

Der Meinung ist auch Paddy Lowe, Technikchef bei Mercedes. «Es würde sehr viel von den Antriebseinheiten und der Mehrfach-Energierückgewinnung gesprochen», sagte der Engländer im Winter. «Aber ich bin nicht der Meinung, dass die Aerodynamik 2014 beim Schritt in die neue Turbo-Ära eine untergeordnete Rolle gespielt hat.»

Mit Kopieren alleine ist es nicht getan: Lotus probierte schon im vergangenen Herbst in Texas eine Mercedes-Nase aus, packte sie jedoch bald wieder in die Ersatzteilkiste – sie passte nicht zur Aerodynamik des schwarzen Renners von Grosjean und Maldonado.

Auch Toro-Rosso-Technikchef James Key sagt: «Die kurze Nase hinzukriegen, war der kniffligste Teil meiner Arbeit fürs 2015er Auto.»

Vorteil der kurzen Nase: der Frontflügel wird ausgezeichnet angeströmt, diese Lösung erlaubt viel Luft unters Auto.

Nachteil für die Konkurrenz in Sachen Kopieren: es dauerte eine ganze Weile, bis die Anlenkpunkte zwischen Flügel und Nase steif genug gestaltet sind. Daran biss sich auch Red Bull Racing die Zähne aus – vier Mal traten die Techniker vergeblich zum Crash-Test an, erst beim fünften Mal klappte es.

RBR-Teamchef Christian Horner: «Dass der Crashtest nicht auf Anhieb bestanden wurde, ist in einem solchen Fall ganz normal, denn das Team geht bei diesen Konstruktionen immer ans Limit. Das ist nichts Negatives, im Gegenteil. Die neue Nase ist ein ingenieurtechnisches Meisterstück. Es ist eine unglaubliche Leistung unserer Jungs, dass sie die kurze Nase überhaupt durch den Test gebracht haben.»

Lehrgeld bezahlt nun auch McLaren-Honda, wie aus Grossbritannien durchsickert: In Österreich sollte das neue Aero-Paket debütieren, samt kurzer Nase, aber noch steht nicht fest, ob das klappen wird. Denn in der vergangenen Woche ist in Cranfield (England) der angeblich schon fünfte Crash-Test verhauen worden. Ohne Gütesiegel der FIA-Regelhüter darf die Nase nicht eingesetzt werden.

Neu am McLaren-Honda sollen auf dem Red Bull Ring auch zum Einsatz kommen: Flügel vorne und hinten, Unterboden samt Diffusor. Die in Kanada erstmals eingesetzte, geänderte Belüftung der Hinterradbremse hat sich bewährt.

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