Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton: «Sonst pusht du nicht hart genug»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton: «Die Strecke bietet jedoch nicht sehr viel Grip und ich habe keine Runde zusammenbekommen»

Lewis Hamilton: «Die Strecke bietet jedoch nicht sehr viel Grip und ich habe keine Runde zusammenbekommen»

Formel-1-Champion Lewis Hamilton war am Trainingsfreitag zum Österreich-GP gleich mehrmals neben der Strecke. Der Mercedes-Pilot entschuldigte sich hinterher selbst.

Als die Formel-1-Stars im zweiten freien Training auf dem Red Bull Ring auf der langsameren weichen Reifenmischung unterwegs waren, war Lewis Hamilton noch der Schnellste im Feld. Doch als die Zeitenjagd auf der der extra-weichen Mischung erst richtig losging, konnte sich der Formel-1-Champion nicht mehr verbessern. am Ende musste er sich mit dem fünften Platz auf der Zeitenliste begnügen.

Der Mercedes-Pilot fasste nach den ersten drei Trainingsstunden zusammen: «Der Auftakt war in Ordnung. Es war nicht der beste, aber auch nicht der schlechteste Tag. Ich hatte hier und dort etwas Übersteuern, aber insgesamt fühlt sich das Auto grossartig an. Wir haben uns vom ersten zum zweiten Training definitiv gesteigert. Die Strecke bietet jedoch nicht sehr viel Grip und ich habe keine Runde zusammenbekommen. Ich hatte einige gute Sektoren und war auf einigen Runden ein paar Zehntel schneller. Das Tempo ist also da.»

Dass er bei seinen Versuchen, sich zeitlich zu verbessern, gleich mehrmals neben die Piste geriet, beunruhigt Hamilton nicht: «Ich pushte hart und lernte mit jeder Runde dazu. Wenn man keine Fehler macht, versucht man es nicht hart genug. Mit Blick auf die Reifen war der weichere wie üblich ein bisschen schneller als der härtere. Davon abgesehen war der Unterschied beim Gefühl für den Reifen allerdings nicht spektakulär.»

Dass Ferrari-Konkurrent Sebastian Vettel mit 1:09,600 min die schnellste Runde drehte, bereitet dem 37-fache GP-Sieger weitaus mehr Sorgen. Hamilton gesteht: «Ich bin nicht ganz sicher, wie unser Tempo im Vergleich zu den anderen aussieht. Ich habe die Daten noch nicht angesehen, aber Ferrari sieht schnell aus. Hier ist es definitiv enger als auf anderen Strecken. Wir sind uns der Gefahr durch unsere Gegner stets bewusst und wir nehmen jedes Rennen ernst. Hoffentlich kommt morgen alles zusammen.»

Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff warnt: «Wir sahen heute das Bild, das wir nach Kanada erwartet hatten: Unsere Konkurrenz ist auf diesem Streckentyp nah dran. Uns erwartet ein enger Kampf. Auf dieser Strecke fahren wir die kürzesten Rundenzeiten. Deshalb ist es klar, dass die Abstände geringer ausfallen als andernorts. Deswegen ist es umso wichtiger, jedes Detail perfekt hinzubekommen.»

Der Österreicher räumt unumwunden ein: «Heute haben wir gesehen, dass es schwierig ist, eine fehlerfreie Runde zusammenzufügen. Ganz besonders bei kühlen Bedingungen, wenn die Reifen am unteren Ende des Temperaturfensters arbeiten. Wir waren aber in beiden Trainings zuverlässig und absolvierten unser Programm. Jetzt haben wir viel, worüber wir nachdenken können. Wir können ein eng umkämpftes Wochenende und einen schönen Kampf auf dieser grossartigen Strecke erwarten.

Technik-Chef Paddy Lowe fasste zusammen: «Ein problemfreier Start in das Wochenende. Es gab ein gewisses Regenrisiko, das aber nie eintraf. Somit konnten wir unser volles Programm absolvieren. Lewis zog sich im ersten Training einen Bremsplatten an einem seiner Reifen zu. Das war jedoch der einzige kleine Rückschlag an diesem Tag. Ansonsten schienen beide Fahrer mit ihren Autos zufrieden zu sein. Die Performance der Teams scheint sehr eng zusammenzuliegen - sowohl mit viel als auch mit wenig Benzin. Uns dürfte also ein interessantes und spannendes Wochenende bevorstehen.»

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