MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Sauber: Strategie-Patzer bringt Ericsson um Punkt

Von Andreas Reiners
Felipe Nasr und seine neuen Freunde

Felipe Nasr und seine neuen Freunde

Lange lag Marcus Ericsson in Silverstone auf Punktekurs. Durch eine völlig verkorkste Reifenstrategie verschenkte Sauber Platz zehn aber leichtfertig.

Am Tag nach dem Silverstone-GP musste sich Felipe Nasr erst einmal bedanken. Der Brasilianer twitterte ein Foto, dass ihn in seinem Sauber und mehreren Strekcneposten zeigte. Die gaben alles, um ihm zu helfen. Allerdings vergeblich. «Habe es beim Silverstone-GP nicht an den Start geschafft. Aber ich muss sagen, dass die Marshals absolut dran waren. Danke für den Versuch, Jungs», schrieb er.

Bei Nasr hatte bereits bei der Einführungsrunde das Getriebe gestreikt, ein Start war unmöglich. Und natürlich ärgert sich Nasr über die vertane Chance. «Wenn man sich ansieht, wie viele Konkurrenten bei diesem Rennen ausgefallen sind, hätte das im Rennen auch große Chancen eröffnet.»

Doch die Möglichkeit, Punkte für Sauber einzufahren, hatte ja immer noch Teamkollege Marcus Ericsson. Auch wenn der Sauber grundsätzlich Silverstone nicht wirklich konkurrenzfähig war. Aber bei einem GP mit zahlreichen Ausfällen wird man hin und wieder schon mal nach vorne gespült. So wie Ericsson, der lange auf Platz zehn lag.

Doch dann folgte die Strategiekatastrophe. Als der Regen einsetzte, wechselte Nasr als einer der ersten Fahrer auf Intermediates. Im Nachhinein gesehen zu früh. «Da der vorhergesagte Regen nicht in dem erwarteten Ausmaß einsetzte, bauten seine Intermediate-Reifen enorm ab und er verlor dadurch zu viel Zeit», sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Der hinter Ericsson liegende Fernando Alonso kam mit seinem McLaren-Honda zeitgleich mit Ericsson in die Box. Von daher hätte der Patzer beim Wechsel für Sauber eigentlich keine Folgen gehabt. Doch der Schweizer Rennstall versuchte, den Fehler auszubügeln und holte den Schweden wenig später erneut in die Box, um Trockenreifen aufzuziehen.

«Es schien, als könnten wir diesen Rückstand in einer von uns erwarteten, kurzen, trockenen Periode in zwei, drei Runden wettmachen. Deshalb wechselten wir erneut auf Trockenreifen. Hätten wir noch eine Runde gewartet, hätte sich diese Frage nicht mehr gestellt», so Kaltenborn.

Denn der Regen wurde wieder stärker. Und Ericsson erneut an die Box, zum dritten Mal binnen sechs Runden. So ging der Punkt für Platz zehn an Alonso.

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