Lotus-Gläubiger haben genug: Liquidations-Antrag!
Wie sehr ist Lotus in Schwierigkeiten?
Noch hat Lotus zwei Wochen Frist: nach einem Antrag der Firma Xtrac (englischer Spezialist für Kraftübertragungen), den Lotus-Rennstall zu liquidieren, hat ein Gericht entschieden, diesen drastischen Schritt zu verschieben. Der Richter will den Parteien damit die Möglichkeit geben, sich aussergerichtlich doch noch zu einigen.
Sollte jedoch bis zum 19. Juli keine Lösung gefunden werden, dann müsste der Richter Lotus möglicherweise als zahlungsunfähig einschätzen und das Team ginge – wie 2014 Caterham und Manor – in Konkurs.
Ein Sprecher von Xtrac sagt: «Im Laufe der vergangenen 15 Monate hat unsere Firma eine beträchtliche Anzahl von Teilen in gutem Glauben hergestellt, um sicherzustellen, dass die Lotus-Wagen weiter fahren können. Wir haben eine langjährige Zusammenarbeit mit Lotus und hoffen, dass diese inzwischen stattliche Schuld verringert werden kann und diese Geschichte zu einem guten Ende kommt.»
Lotus-CEO Matthew Carter spielt die möglichen Konsequenzen herunter und ist der Meinung, dass die Situation durch die Vorkommnisse um Marussia und Caterham im vergangenen Jahr entstanden sei: «Was mit diesen zwei Teams passiert ist, das hat nicht geholfen. Aber wir stecken in einem normalen Ablauf.»
Carter betont, dass man abgesehen von – wie er meint branchenüblichen – Schulden bei Lieferanten schuldenfrei sei: «Wir schulden keiner Bank Geld, wir haben keine ausstehenden Darlehen, wir sind nur unseren Gesellschaftern verpflichtet. Niemand da draussen wird nun plötzlich etwas Dummes machen. Und was unsere Geldgeber angeht, so ist alles in Ordnung.»