Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Zwischenbilanz: Verlierer Alonso, Ricciardo, Button

Von Mathias Brunner
Sie liegen alle im Plus: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Sebastian Vettel

Sie liegen alle im Plus: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Sebastian Vettel

Mit Silverstone sind 9 von 19 WM-Läufen vorbei, fast Halbzeit der Saison also. Nach einer ersten Zwischenbilanz im Frühling stellen wir nun das zweite Zeugnis aus – wer ist ein Gewinner, wer verliert?

Als wir im Mai eine erste Zwischenbilanz zogen, sah es für Ferrari sehr gut und für McLaren-Honda bitter aus. Wir massen den Stand der Dinge in Sachen WM-Punkte von 2014 und ein Jahr später und wollten wissen – wer konnte sich steigern und wer muss sich Sorgen machen?

Das war die Rangliste der Fahrer im Frühling, wer gemessen am Vorjahr im Plus steht und wer auf seine eigene Ausbeute zwölf Monate zuvor verloren hat:

+35: Sebastian Vettel
+35: Kimi Räikkönen
+27: Felipe Massa
+12: Romain Grosjean
+11: Lewis Hamilton
+8: Valtteri Bottas
+5: Marcus Ericsson
+1: Daniil Kvyat
+–0: Pastor Maldonado
–6: Nico Rosberg
–14: Daniel Ricciardo
–15: Sergio Pérez
–23: Jenson Button
–31: Nico Hülkenberg
–49: Fernando Alonso

Nun haben wir so gut wie Halbzeit, 9 von 19 Läufen sind mit dem Rennen in Silverstone absolviert, vor der Formel-1-Sommerpause kommt nach der Absage des Deutschland-GP nur noch das Rennen in Ungarn (26. Juli), dann macht die Formel 1 die Schotten dicht.

Und hier nun der neue Stand der Dinge nach neun Grands Prix:

+65: Sebastian Vettel
Der vierfache Formel-1-Champion hat vor einem Jahr zugegeben: «Ich bin wenig motiviert in die neue Turbo-Ära gegangen.» Kein Wunder, sein Renault-Motor liess ihn ein ums andere Mal im Stich. Inzwischen fährt Vettel Ferrari und stand in sechs von neun Rennen auf dem Siegerpodest. Der gute Trend hält an.

+57: Kimi Räikkönen
Der Posten des Finnen steht auf dem Spiel. Nicht etwa wegen der stattlichen Leistungssteigerung gegenüber 2014. Sondern vielmehr, weil die Team-Führung mehr Ergebnisse auf Augenhöhe mit Vettel sehen will. Nur: ohne den Radverlust in Australien, ohne den Dreher in Kanada (Problem mit der Software) und den Unfall in Österreich würde Kimi in unserer Tabelle an der Spitze liegen!

+44: Felipe Massa
Er konnte gemessen an 2014 mehr zulegen als Valtteri Bottas. Daher ist bei Williams die Fahrerfrage auch kein Thema.

+33: Lewis Hamilton
Der Engländer droht: «Im zweiten Saisonteil werde ich in der Regel stärker.» Wenn er das umsetzt, muss sich die Konkurrenz warm anziehen, denn er ist dem eigenen Fahrplan aus dem Vorjahr weit voraus.

+21: Daniil Kvyat
So langsam kommt der Russe in Schwung – in den letzten sechs Rennen fünf Mal in den Punkten. Die leise Kritik aus den ersten Rennen ist verschwunden.

+12: Nico Rosberg und Pastor Maldonado
Im Frühling lag Nico noch im Minus. Seither hat jedoch Hamilton mit 22:18 Punkten mehr zulegen können. Der Deutsche braucht in Ungarn ein Erfolgserlebnis. Maldonado stand vor einem Jahr noch ohne Punkte da, da sind die beiden siebten Ränge in Kanada und Österreich wie Weihnachten und Ostern zusammen.

+9: Romain Grosjean
Nicht mehr ganz so gut wie im Frühling, das liegt an der wankelmütigen Technik von Lotus und einigen ungestümen Gegnern.

+5: Marcus Ericsson
Schon im Frühling stand es plus 5 für den Schweden. Seit China ist Ericsson aber nicht mehr in die Top-Ten gefahren! Stagnation in der Formel 1 bedeutet Rückschritt.

+4: Valtteri Bottas
Musste den Australien-GP wegen Rückenproblemen sausen lassen. Zuletzt zwei Mal von Felipe Massa geschlagen.

–13: Sergio Pérez
Noch immer ergibt sich das Minus bei den Force-India-Fahrern aus dem späten Einsatz des verbesserten Wagens. Der Mexikaner macht das Beste daraus: er kam bei allen WM-Läufen ins Ziel (das haben sonst nur die Silberpfeilfahrer, Sebastian Vettel sowie Felipe Massa geschafft) und fuhr in den letzten drei Rennen zwei Mal in die Punkte. Von Force India wird bald noch mehr kommen.

–37: Nico Hülkenberg
Siehe Sergio Pérez. Hülkenberg hat jedoch rund um seinen Le-Mans-Sieg einen tollen Lauf: drei Mal Punkte in Serie. Das dürfte so weitergehen.

–51: Jenson Button
Das erste Opfer von Honda. Der tiefe Sturz von McLaren zeigt sich auch bei der Punktebeute der Fahrer.

–62: Daniel Ricciardo
Vor einem Jahr war der Australier ein regelmässiger Punktehamsterer und eroberte in Kanada seinen ersten Sieg. Rang 5 in Monte Carlo bleibt 2015 sein bestes Ergebnis, aus den vergangenen drei Rennen konnte Ricciardo sogar nur einen einzigen Punkt holen. Da vergeht selbst der Frohnatur das Lachen.

–86: Fernando Alonso
Das zweite Opfer von Honda. Da ändert auch der erste Saisonpunkt in England nichts. Gut, Ferrari war 2014 nicht WM-verdächtig, aber immerhin erlaubte das Auto dem Spanier regelmässige Punktefahrten. Daran ist mit McLaren-Honda nicht zu denken. Alonso fehlte zudem beim WM-Auftakt in Australien wegen Nachwirkungen seines Barcelona-Testunfalls.

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