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Michèle Mouton: «Carmen Jordá? Kein Interesse.»

Von Petra Wiesmayer
Michèle Mouton engagiert sich für Frauen im Motorsport

Michèle Mouton engagiert sich für Frauen im Motorsport

Michele Mouton, die in den 1970er und 1980er Jahren die Rallye-Welt der Männer aufmischte, kümmert sich heute um den weiblichen Motorsport-Nachwuchs. Nicht alle hätten aber das Talent für höhere Aufgaben, meint sie.

Als Carmen Jordá als neue Test- und Entwicklungsfahrerin bei Lotus bekanntgegeben wurde, schüttelten viele Insider den Kopf. Was könnte die Spanierin denn schon dazu beitragen, Lotus bei der Entwicklung des Autos zu helfen? Die 27-Jährige hatte es ja nicht einmal geschafft, in ihren mittlerweile 44 Auftritten in der GP3 einen einzigen Punkt zu holen.

Auch Michèle Mouton, die viermalige Rallye-Siegerin der 1970er und 1980er Jahre und heutige Vorsitzende der FIA Kommission für Frauen im Motorsport, hält nicht viel von der jungen Dame aus Alcoy. Sie habe «keinerlei Interesse» an Jordàs Position als Entwicklungsfahrerin, sagte die Französin bei motorsport.com.

«Wenn ich irgendwelche Namen von Frauen nennen sollte, von denen ich glaube, dass sie das haben, was man braucht, um es in die Formel 1 zu schaffen, dann würde ich sagen Simona de Silvestro, Danica Patrick, Susie Wolff oder auch Beitske Visser, die in der Formel Renault 3.4 eine sehr gute Figur macht.»

«Diese Mädels haben im Laufe ihrer Karriere schon sehr gute Resultate erzielt», erklärte die 64-Jährige. «Andere, die weniger erfolgreich waren, haben es geschafft, auf der Motorsportleiter nach oben zu klettern, aber das hat mehr mit Marketing Strategien und Politik zu tun und daran habe ich kein Interesse.»

Michèle Mouton startete in den Jahren 1974 bis 1986 in der Rallye-WM und wurde 1982 in einem Werks-Audi mit drei Siegen in Portugal, Griechenland und Brasilien Vizeweltmeisterin hinter Walter Röhrl. Damals galt sie noch als Exotin in der Männerdomäne Rennsport und findet, dass auch heute immer noch zu wenige Frauen es schaffen, in diese Domäne einzubrechen.

«Es gibt einfach nicht genügend Frauen im Motorsport», sagt sie. «Am wichtigsten ist es sicherzustellen, dass die Mädels das gleiche Material bekommen wie die Jungs. Als ich gefahren bin, hatte ich das gleiche Material wie meine männlichen Konkurrenten. Mit dem gleichen Material ist es sehr einfach zu sehen, ob man gut genug ist oder nicht.»

Auf die Frage, wer von den Nachwuchsfahrerinnen vielleicht gut genug wäre, nennt sie unter anderem Tatiana Calderon aus der Europäischen Formel 3, Lucile Cypriano aus dem SEAT Eurocup und Marta Garcia, die gerade ihre ersten motorsportlichen Gehversuche im Kart macht.

«Unser Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Mädchen das gleiche Material wie die Jungs bekommen», macht Mouton dem weiblichen Nachwuchs Hoffnung. «Die Dinge entwickeln sich weiter und wir fangen an, Resultate zu sehen. Gemeinsam mit den nationalen Vereinigungen arbeiten wir aber weiter hart daran. Es ist eine riesige Aufgabe, aber wir sehen schon erste Resultate.»

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