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Federico Gastaldi (Lotus): «Wir sind nicht verrückt»

Von Agnes Carlier
Federico Gastaldi: «Wir würden die Renault-Rückkehr begrüssen»

Federico Gastaldi: «Wir würden die Renault-Rückkehr begrüssen»

Der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi spricht über unbezahlte Rechnungen, die Renault-Kaufgerüchte und die Lotus-Fahrerpaarung für 2016.
Federico Gastaldi, warum hat Lotus die Pirelli-Reifen für den Trainingsfreitag in Ungarn erst in letzter Minute erhalten?

Wir hatten ein Problem mit der Banküberweisung. Der Fehler lag nicht bei Pirelli, sondern bei uns. Aber das Geld kam schliesslich noch rechtzeitig an. So verrückt sind wir nicht, dass wir die Reise von Grossbritannien nach Ungarn unternehmen, ohne das Geld für unsere Reifen zu haben. Es war nur schlechtes Timing und ein Stress für die Mechaniker und Ingenieure, die auf die Reifen warten mussten. Das war nicht fair. Ich wusste, dass das Geld vorhanden und auf dem Weg war. Aber ich musste alle davon überzeugen. In dieser Situation wird viel geredet und hinzugedichtet. Es ist eine lächerliche Situation und eine Zeitverschwendung, alle Gerüchte zu widerlegen – einfach nur dumm.

In den letzten Tagen und Wochen gab es einige negative Schlagzeilen zur finanziellen Situation von Lotus, die dem Image des Teams geschadet haben…

Die meisten Teams haben finanzielle Sorgen. Das Problem ist, dass wir am Wochenende gegen alle Teams antreten: Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing sind in einer anderen Situation. Wir verkaufen keine Autos oder Energy-Drinks. Wir finanzieren uns durch andere Kanäle, die Preisgelder und die Sponsoren-Beiträge. Am Ende müssen die Team-Eigner zusätzlich aus eigener Tasche Geld einbringen.

Wie laufen die Verhandlungen mit Renault bezüglich einer Team-Übernahme?

Die Gespräche laufen zwischen Gérard Lopez und dem Vorstand. Aber ich kenne die Entwicklung nicht im Detail. Wir würden die Renault-Rückkehr begrüssen. Es wäre ein Riesenvorteil, Renault wieder in Enstone zu haben. Wir fanden schon immer, das würde perfekt passen. Aber die Entscheidung liegt nicht bei uns, wir können nichts tun, ausser zu sagen, dass wir sie begrüssen würden, wenn sie zurückkommen – aber das Team und die Team-Besitzer sind zwei verschiedene Parteien.

Wie bewerten Sie die erste Saisonhälfte von Lotus?

Wir haben nicht unbedingt fantastische Arbeit geleistet. Aber unsere Performance ist im Vergleich zum letzten Jahr besser geworden und wir haben einen grossen Schritt nach vorne machen können.

Wird es mehr Weiterentwicklungen geben?

Ja, in Spa werden wir etwas Neues dabei haben. Wir arbeiten daran, unsere Performance zu verbessern. Wir haben verstanden, wo unser neues Auto leistungsmässig steht. Es läuft besser als erwartet. Wir arbeiten mit unseren beiden Fahrern weiter, die beide sehr gut sind. Als Team müssen wir ihnen ein gutes, standfestes Auto zur Verfügung stellen. Natürlich wird es immer Fehler geben, aber wir müssen ihnen ein gutes Auto geben, damit sie sich verbessern können.

Lotus wird also auch im nächsten Jahr mit Romain Grosjean und Pastor Maldonado antreten?

Es gibt keinen Grund, etwas daran zu ändern. Romain gehört zur Familie und wir haben einen Vertrag mit Pastor für 2016. Für uns ist das klar, wir wissen nur nicht, ob die Fahrer auch bleiben wollen.

Wie halten Sie das Team im Werk in Enstone bei Laune?

Indem wir neue Sponsoren finden und den Fahrern die richtigen Mittel zur Verfügung stellen. Unser grösster Vorteil ist das Team in Enstone. Als Leiter des Teams müssen wir sicherstellen, dass sie alles bekommen, was sie für ihre Arbeit brauchen.


 

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