Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Horner: «Teams und FIA wollten keinen Berater»

Von Vanessa Georgoulas
Christian Horner: «Ich denke, die Formel 1 muss spektakulär und schwierig sein»

Christian Horner: «Ich denke, die Formel 1 muss spektakulär und schwierig sein»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bestätigt, dass seine Idee eines externen Beraters wie Ross Brawn von den anderen Rennställen und dem Automobilweltverband FIA verworfen wurde.

Wie schwierig die Entscheidungsfindung in der F1-Strategiegruppe ist, spiegelt sich nicht zuletzt in der mageren Erfolgsbilanz der Expertengruppe wider. Seit die Formel-1-Teamchefs von Ferrari, Red Bull Racing, Mercedes, McLaren, Williams und Force India mit Vertretern der Rechte-Inhaber – in der Regel ist das F1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone – und des Automobilweltverbands FIA über künftige Regeln diskutieren und Vorschläge für den Motorsport-Weltrat und die F1-Kommission formulieren, hat sich nicht viel getan.

Beschlossen wurden nur kleine Änderungen, die grossen Streitpunkte scheitern jedoch an den unterschiedlichen Interessen der Teilnehmer. Nicht zuletzt deshalb schlug Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner unlängst vor, einen Team-unabhängigen Berater hinzuzuziehen, der die Formel 1 gut kennt. Als Beispiel für einen möglichen Kandidaten nannte er dabei den ehemaligen Ferrari und Mercedes-Teamchef Ross Brawn, der sich im Februar aus der Formel 1 verabschiedet hat.

Doch obwohl der Vorschlag auf offene Ohren stiess und einige positive Reaktionen ausserhalb des Formel-1-Fahrerlagers auslöste, haben die Teamchefs und die FIA die Idee wieder verworfen, wie Horner im Gespräch mit den Kollegen von Crash.net bestätigte: «Leider wurde das nicht weiterverfolgt. Ross wäre die ideale Besetzung für diesen Job gewesen, denn er war viele Jahre Teil des Sports und versteht deshalb die technische und die sportliche Seite sehr gut. Ausserdem ist er derzeit nicht von einem Team abhängig, aber wahrscheinlich geniesst er die Fischerei zu sehr.»

Horner glaubt dennoch, dass sich die Formel 1 ab 2017 grundlegend ändern wird: «Ich denke, die Formel 1 muss spektakulär und schwierig sein. In ihr sollen die schnellsten Autos zum Einsatz kommen, die einen bleibenden Eindruck bei den Zuschauern hinterlassen. Ausserdem müssen die besten Fahrer der Welt gegeneinander antreten dürfen – und zwar ohne das lästige Spritsparen und Reifenschonen, sondern im Vollgas-Modus Rad-an-Rad-Duelle austragen.»

Der 41-jährige Brite betont: «Wir müssen uns zurückbesinnen auf Sprint-Rennen, in denen die Weltbesten Fahrer in den besten Autos der Welt gegeneinander antreten. Ich bin überzeugt, dass das bis 2017 umsetzbar ist. Ich denke, die Saison 2017 ist noch ein unbeschriebenes Blatt und eine Chance, es richtig hinzubekommen. Und was wir derzeit diskutieren, geht in die richtige Richtung.»

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