Nico Hülkenberg: «Was hätte ich machen sollen?»

Nico Hülkenberg verstand auch nach dem Urteil der Regelhüter des Singapur-GP nicht, was er falsch gemacht haben soll. Der 13. WM-Lauf war für den Emmericher schon in der 13. Runde gelaufen, weil er mit Felipe Massa kollidierte. Der Williams-Pilot kam gerade aus der Boxengasse, als Hülkenberg vorbeifuhr.

Hinterher schilderte der Deutsche: «Das war kein richtiger Unfall, einfach nur ein dummes Ereignis. Ich war auf der Rennlinie, gehe in die Kurve rein und bin klar vor Massa. Er kommt aus der Box und hat noch ein bisschen kalte Reifen. Er fährt rein und trifft mich hinten rechts. Danach ist mein Rennen beendet, das ist natürlich sehr ärgerlich.»

Zur Strafversetzung um drei Startplätze, die ihm die Rennkommissare für das Verursachen der Kollision aufgebrummt haben, erklärte Hülkenberg: «Ich weiss nicht, was ich hätte anders machen können. Ich bin vorne, mir gehört die Kurve. Ich bin auf der Rennstrecke, er kommt aus der Box. Ich war vorne, deshalb gehört mir die Kurve. Das ist Racing, das kann natürlich immer passieren. Aber es ist ärgerlich, wenn so was so früh passiert und dein Rennen danach beendet ist.»

Sichtlich verärgert fügte der Wahl-Monegasse an: «Ich weiss auch gar nicht, warum in diesem Fall so schnell ein Urteil gesprochen wurde und man uns als Unfallbeteiligte zuvor nicht noch befragt hat.» Auch Sky Sports F1-Experte Martin Brundle sagte: «Die hätten die beiden Piloten anhören sollen.»

Ex-GP-Pilot Adrian Sutil, der als ORF-Experte an der Strecke weilte, erklärte zum Unfall: «Es sah so aus, als wäre Massa bei Nico im toten Winkel. Er konnte ihn wohl nicht sehen. Diese Boxenausfahrt hat es wirklich in sich. Ich bin sicher, dass er ihn nicht gesehen hat. Massa konnte auch nicht wirklich viel machen.»

Auf Nachfrage der britischen Kollegen von Sky Sports F1 gestand Hülkenberg jedoch frei heraus: «Natürlich habe ich ihn gesehen, aber ich habe mir nichts dabei gedacht, denn ich wusste ja, dass ich vorne war.»