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Fernando Alonso: Durchbeissen, Auszeit, Rücktritt

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Noch immer wird wild darüber spekuliert, ob der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso seinen Vertrag bei McLaren-Honda erfüllen wird. Aber welches ist seine Alternative?

Das kann keiner schönreden: Die erste Saison der Traumpaarung McLaren-Honda ist ein Alptraum. Fernando Alonso liegt auf WM-Rang 16, Jenson Button ist gar nur 18., beide können lediglich nur zwei Punktefahrten vorweisen (Alonso in England und Ungarn, Button in Monaco und Ungarn), im Markenpokal liegt das grosse McLaren auf dem neunten Rang, neun Punkte hinter Sauber und nur mit dem punktelosen Manor-Marussia hinter sich.

Kein Wunder, wird besonders in Spanien wild darüber spekuliert, ob Fernando Alonso seinen Dreijahresvertrag bis Ende 2017 erfüllen wird. Viele wittern, der Spanier habe keine Lust mehr, andere reden von einem Jahr Auszeit, wieder andere sind davon überzeugt, der Formel-1-Weltmeister von 2005 und 2006 werde sich anschauen, wie sich McLaren-Honda 2016 entwickelt und dann entscheiden, ob er auch 2017 noch fährt. Und letztlich gibt es jene, die im Fahrerlager verbreiten, Alonso wolle den Rennstall wechseln.

Offiziell beteuern Arbeitgeber Ron Dennis und Arbeitnehmer Ferndando Alonso, dass der Asturier gemäss seines Vertrags 2016 und 2017 für McLaren-Honda fährt. Aus England ist zu hören: ein Jahr Auszeit sei im Abkommen nicht als Möglichkeit enthalten. Diese Variante wäre auch unlogisch: Alonso will McLaren-Honda zum Erfolg führen, wieso sollte er da ein Jahr lang bei der Entwicklung nicht mitreden wollen?

Den Rennstall wechseln wollen, ist ja schön und gut, aber so soll Alonso hin? Die Wege zu den Spitzenteams sind verbaut. Eine Rückkehr in die Arme von Renault ist keine Erfolgsgarantie. Niemand weiss, wie konkurrenzfähig der 2016er Renault (das heutige Lotus) sein wird.

Fernando Alonso hat immer gesagt, der Zeitpunkt sei richtig gewesen, Ferrari zu verlassen, er bereue nichts. So ganz nachvollziehbar ist das nicht. Denn ausgerechnet, nachdem Alonso Ferrari den Rücken gewendet hat, ist es bei Ferrari aufwärts gegangen: das Team ist heute Mercedes-Jäger Nummer 1, und Alonso-Nachfolger Sebastian Vettel konnte drei Rennen gewinnen.

Alonso wird den Fehler nicht noch einmal machen wollen, beim Teamwechsel so schlechtes Timing zu haben.

Für Mika Häkkinen – mit McLaren Weltmeister 1998 und 1999 – steht fest, Alonso muss nun Geduld zeigen und sich durchbeissen. In der finnischen «Ilta Sanomat» sagt Mika: «Alonso und viele andere Fahrer werden für ihre Arbeit reicht entlöhnt. Sie haben sich dazu verpflichtet, ihr Team zu unterstützten, in guten wie in schlechten Zeiten. Statt dessen schimpft er gegen den Motorenhersteller. Aber die Entwicklung von Rennmotoren ist nun mal sehr langsam, ich weiss, das ist für einen Rennfahrer nicht einfach. Ich habe bis zu meinem ersten Sieg in der Formel 1 sieben Jahre warten müssen. Er fährt nun ein knappes halbes Jahr den McLaren-Honda. Fernando hat sich zu dieser Herausforderung entschlossen, er alleine ist dafür verantwortlich.»

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