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Daniel Ricciardo: «Absagen für Red Bull beschämend»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Der dreifache Grand-Prix-Sieger Daniel Ricciardo ist enttäuscht, wie einige Motorhersteller Red Bull die kalte Schulter gezeigt haben. Renault will in knapp einer Woche informieren.

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1, bleibt vage. Auf die Frage, wann Renault über das Formel-1-Engagement ab 2016 informieren werde, witzelte der Franzose vor kurzem: «Vor dem WM-Finale in Abu Dhabi, in Abu Dhabi oder nach Abu Dhabi.» Dann wird Abiteboul ernster: «Ich kann hier nichts bestätigen. Wenn die Firma Renault bereit ist, über ihre Pläne zu sprechen, dann wird sie das tun.»

Aus Renault nahe stehenden Kreisen in Frankreich ist zu hören: Renault-CEO Carlos Ghosn hat die Übernahme von Lotus abgesegnet, eine Übergangsphase beim Namen wird es nicht geben. Renault tritt 2016 als Renault an und nicht als Lotus-Renault oder Renault-Lotus. Einer Veränderung des Team-Namens müssen die anderen Rennställe und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone zustimmen, aber das ist hier lediglich eine Formalität – es ist im Interesse aller, dass Renault der Formel 1 verbunden bleibt.

In Frankreich kursiert auch: Ghosn habe zugestimmt, weiter mit Red Bull Racing zu arbeiten. Widersprüchliche Informationen gibt es hingegen darüber, ob dieser Motor Renault heissen oder anders benannt wird, etwa Infiniti.

Im Rahmen einer Medienrunde beim Race of Champions in London sagt Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo, auf die Frage, wann es denn eine gute Nachricht in Sachen Motorisierung gebe: «Grundsätzlich hat Dr. Marko ja bestätigt, dass wir im kommenden Jahr auf der Startaufstellung sein werde. Ich habe also im nächsten Jahr noch einen Job, das ist schon mal die beste Nachricht. Ich schätze, im Bereich Abu Dhabi werden wir etwas zu verkünden haben. Ich kann nichts versprechen, aber in der kommenden Woche solltet ihr mehr erfahren.»

Daniel Ricciardo ist vom Verhalten einiger Motorhersteller enttäuscht: «Ziemlich viele Motorlieferanten haben uns abgesagt, das ist beschämend. Aber ich kann ihre Argumentation nachvollziehen. Wir haben ein recht gutes Chassis, also haben sie wohl etwas Angst bekommen.»

Im Rahmen des Brasilien-GP hatte Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko das Schreckensszenario aus der Welt geräumt, wonach die zwei Rennställe Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso aus der Formel 1 verschwinden könnten. Der Grazer bestätigte: «Beide Teams machen nächstes Jahr weiter. Über die exakte Motorenverteilung ist im Moment Stillschweigen vereinbart, also bitte ich um etwas Geduld.» Der frühere Le-Mans-Sieger sieht 2016 als Übergangsjahr, ehe 2017 der Alternativ-Motor kommt. «FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone haben uns zugesichert, dass dieser Motor kommt.»

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1 hat vor kurzem über den langjährigen Chassispartner gesagt: «Für mich war immer klar, dass wir die Brücken zu Red Bull nicht verbrennen wollen. Natürlich wollen auch wir Änderungen zum Besseren, dabei gehen wir pragmatisch und opportunistisch vor. Wenn wir also weiter mit Red Bull arbeiten würden, dann haben wir dafür gute Gründe, oder sagen wir eine Mischung aus guten Gründen. Ich bin sowieso einer, der die Menschen dazu ermuntert, nach vorne zu blicken und nicht zurück.»

«Es ist kein Geheimnis, dass wir aufholen müssen. Und es liegt in der Natur der Dinge, dass du das besser mit zwei Rennställen machen kannst also mit einem. Du kannst einfach mit zwei Teams mehr Kilometer abspulen, mehr Daten sammeln, das wirkt sich positiv auf deine Lernkurve aus.»

Diese zwei Rennställe wären das neue Werksteam (also das heutige Lotus, der Rennstall aus Enstone) sowie Red Bull Racing.

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