Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Webber: «Fernando Alonso ist eine Zeitbombe»

Von Rob La Salle
Fernando Alonso: Zeitbombe?

Fernando Alonso: Zeitbombe?

McLaren-Teambesitzer Ron Dennis hatte in Abu Dhabi für viel Wirbel gesorgt. Dennis hatte von einem Jahr Auszeit gesprochen, das Fernando Alonso nehmen könne.

Dennis musste wohl oder übel zurückrudern und seine Aussagen erklären, Alonso zeigte sich vor allem genervt über die ständigen Gerüchte, ein Jahr lang auszusteigen.

Der dreifache GP-Sieger Johnny Herbert glaubte nicht an die Auszeit-Theorie: «Wieso sollte Fernando das machen? Er will doch mit dem Team wachsen, da guckst du doch nicht ein Jahr lang freiwillig zu.»

Mark Webber kennt den Spanier gut. Der Australier will ein Sabbatical des zweimaligen Weltmeisters nicht ausschließen. «Er ist eine Zeitbombe», sagte Webber der «BBC».

«Wenn die Dinge nicht ihren Weg gehen, wird er Druck auf das ganze Team ausüben. Er hasst es zu verlieren», so der Ex-F1-Pilot weiter.

Das hatte Alonso in dieser Saison schon öfter mehr oder minder subtil zum Ausdruck gebracht. So zum Beispiel ausgerechnet beim Honda-Heim-GP in Japan, als er die Antriebseinheit als GP2-Motor verspottete. Oder als er sich nach seinem Aus im Qualifying in Brasilien in einen Gartenstuhl setzte und ein Sonnenbad genoss.

«Gib ihm zwei oder drei Tage bei den Testfahrten. Falls das Auto nicht konkurrenzfähig ist, wird er ein Jahr Auszeit nehmen, denke ich», mutmaßte Webber angesichts der Probleme bei McLaren-Honda.

Fernando Alonso wusste in Abu Dhabi jedenfalls nichts von einem Jahr Ferien. Auf die Frage, ob er im kommenden Jahr auf der Startaufstellung stehe, sagte der Weltmeister der Jahre 2005 und 2006: «Natürlich werde ich das, gewiss. Ich habe mit Ron noch nicht gesprochen, also weiß ich jetzt nicht, was er genau gesagt hat. Aber das ist immer die gleiche Geschichte. Wann immer Ron oder von mir aus auch ein anderer Fahrer etwas sagt, ich ich bin ja selber nie dabei, muss ich das kommentieren. Ohne zu wissen, was genau sie von sich gegeben oder was sie damit im Kopf gehabt haben. Ich weiß beim besten Willen nicht, was er meint.»

Alonso selbst ist es langsam leid, andauernd die Gerüchte ausräumen zu müssen. Er habe sich auf der Pressekonferenz und auch über das Wochenende klar ausgedrückt, sagte er. «Trotzdem wird nächste Woche wieder jemand schreiben, dass es unklar ist.» Alonso verriet, dass er in dieser Woche in Woking seinen Sitz anpassen und im Simulator sitzen wird. «Ich bin zuversichtlich, dass wir vorankommen werden.»

Und was die Theorie mit der Zeitbombe angeht: «Ich denke nicht, dass das so ist. Ich bin immer sehr ruhig und sehr positiv geblieben. Und nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den vergangenen sieben oder acht Jahren», sagte er. Selbst in dramatischen Situationen, als er im letzten Rennen den Titel aufgrund von strategischen Fehlern verloren habe, sei er nie eine Bombe gewesen, so Alonso.

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