SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

Johnny Herbert: Zwei Rennen pro GP-Wochenende?

Von Mathias Brunner
​Der frühere Formel-1-Fahrer Johnny Herbert macht einen Vorschlag, wie man seiner Meinung nach die Grand-Prix-Wochenenden so richtig aufpeppen könnte – mit zwei Rennen!

Hat sich das Format eines Grand-Prix-Wochenendes totgelaufen? Über Fragen wie diese brütet die so genannte Strategiegruppe der Formel 1, in welcher die Weichen für den GP-Sport der Zukunft gestellt werden. Der dreifache GP-Sieger Johnny Herbert (51), von Brasilien 1989 bis Malaysia 2000 161 Grands Prix alt geworden, glaubt – es ist Zeit für einen frischen Ansatz.

Im Gespräch mit den Kollegen von Downforce Radio im Rahmen der Autosport-Show in Birmingham sagt der Engländer: «Ich fand es im vergangenen Frühling recht frustrierend, von den heutigen GP-Piloten zu hören, sie würden das Fahren am Freitag nicht mehr schätzen. „Wir sammeln nur noch Daten für die Ingenieure, das macht keinen Spass“, sagten sie mir. Das ist seltsam. Als ich noch fuhr, war ich auf jeden Kilometer scharf, und damals konnten wir neben dem Betrieb an den GP-Wochenenden noch frei testen!»

«Also habe ich mir die Frage gestellt, wie man die Formel 1 für Fahrer und Fans gleichermassen interessanter gestalten könnte. Wie wäre es mit einem 90minütigen Training am Freitagmorgen, am Freitagnachmittag jedoch folgt bereits ein Qualifying. Am Samstag hätten wir ein halbstündiges Aufwärmtraining und dann ein einstündiges Rennen. Dabei geht es nur um Punkte in der Konstrukteurs-Wertung. Ich nenne es das Team-Rennen.»

«Am Sonntag folgt dann, wofür die meisten Fans zu den Strecken kommen – der Grand Prix. Hier geht es nun um die Fahrerpunkte, und für die Piloten gibt es von aussen so wenig Hilfe wie nur möglich. Die Fahrer sollen wieder als Helden empfunden werden, die Piloten sollen Entscheidungen selber treffen. Angeblich sind das die besten Rennfahrer der Welt, also soll man sie auch machen lassen. Auf diese Weise würden wir insgesamt den Freitag aufwerten und wichtiger gestalten, der Samstag stünde ganz im Zeichen der Teams, und am Sonntag sehen wir dann unsere Helden.»

Der zweite Hebel, den Johnny Herbert gerne ansetzen würde: «In Amerika wird mehr Nähe zum Fan gut umgesetzt. Bei uns erwecken wir den Eindruck – okay, die Formel-1-Anhänger sollen ihren Piloten etwas näherkommen dürfen, aber bitteschön nicht zu nahe. Da gibt es kein gleichmässiges Konzept für die Besucher.»

«Wenn die Boxengasse bei einigen GP-Wochenenden geöffnet wird, dann erlebe ich ein riesiges Interesse der Fans, und die Besucher schätzen es, dass sie mal einen Blick aus nächster Nähe riskieren können. Die Begeisterung der Fans ist da, aber wir machen daraus zu wenig.»

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