Valentino Rossi sucht das Glück

Fernando Alonso nach Crash: Nur noch ein Leben übrig?

Von Mathias Brunner
​Der Spanier Fernando Alonso kann von Glück reden, dass er in Australien nicht schwer verletzt worden ist. Der Champion von 2005 und 2006 sagt: «Das war mein schlimmster Crash.»

Kollision mit dem Haas-Renner von Esteban Gutiérrez in der berüchtigen Kurve 3 des Albert Park Circuit, dann links in die Mauer gekracht, Richtung Kiesbett getrudelt, beim Übergang vom Asphalt in den Kies ausgehebelt, zwei Überschläge, dann kopfüber an einer Begrenzungsmauer liegen geblieben – die Welt hielt den Atem an bei Fernando Alonso fürchterlichem Crash beim Saisonauftakt in Australien.

Fernando sagt nachher: «Das war ohne Zweifel mein übelster Unfall in der Formel 1. Wenn ich eine Katze wäre, würde ich sagen – eines meiner sieben Leben ist aufgebraucht.»

Um genau zu sein, sind schon sechs Leben aufgebraucht worden, wie unsere Aufstellung aufzeigt, mit fünf schweren Unfällen von Fernando vor dem Australien-GP 2016.

Interlagos 2003
Alonso kracht in Brasilien mit seinem Renault bei voller Fahrt zuerst in ein Rad, das auf der Piste liegt – Teil jenes Trümmerfeld, das Mark Webber hinterlassen hatte. Daraufhin prallt Alonsos Auto zuerst links, dann rechts in die Begrenzungsmauer. Der Spanier muss sich auf den Boden setzen vor Benommenheit, die Nacht auf Montag verbringt er aus Sicherheitsgründen im Krankenhaus.

Monaco 2004
Alonso will in der schnellen Tunnel-Passage aussen herum an Ralf Schumachers Williams vorbei, gerät dabei aber auf den Schmutz abseits der Ideallinie und verliert seinen Renault aus der Kontrolle. Er kracht in die Mauer, der Renault ist ein Totalschaden. Alonso ist unverletzt. Beim Rückwärtstrudeln aus dem Tunnel heraus hat er Ralf noch rasch den Stinkefinger gezeigt.

Fuji 2007
Auf regennasser Bahn verliert der McLaren-Fahrer die Kontrolle über seinen Renner, zernirscht den Wagen an der Leitschiene und zerstiebt ein Werbebanner in tausend Stücke.

Spa-Francorchamps 2012
Lotus-Fahrer Romain Grosjean verschätzt sich in der Bremszone zur ersten Kurve, sein Auto schrammt nur haarscharf am Helm von Ferrari-Fahrer Alonso vorbei. Zeitlupenaufnahmen zeigen, wie viel Glück der Spanier dabei hat, nicht erschlagen zu werden.

Barcelona 2015
Der rätselhafteste Unfall von Alonso: Ausgangs Kurve 3 trudelt sein McLaren-Honda von links nach rechts, prallt dann in gemässigtem Tempo in die Mauer und kommt dort zu stehen. McLaren spricht später von einer Windbö. Alonso zieht sich eine Hirnerschütterung zu und verpasst den Saisonbeginn in Australien. Bis heute ist die Unfallursache nicht restlos geklärt, was Spekulationen im Netz Tür und Tor öffnete, von einem Stromschlag bis zu einem epileptischen Anfall war da von so ziemlich allem zu lesen. Übrigens wurde vor dem GP-Wochenende von Melbourne Alonso im Rahmen einer Pressekonferenz nochmals auf den Unfall angesprochen. Seine lakonisch Antwort war genau das, was McLaren immer dementiert hat: «Lenkung.»

Formel-1-WM

3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Europa (Aserbaidschan, Baku)

3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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