Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Australien-GP: Crash, Feuer und Rosberg-Sieg

Von Vanessa Georgoulas
Formel 1 verrückt: Das erste Rennen der Saison bot alles, was das Fan-Herz begehrt. Mercedes-Pilot Nico Rosberg sicherte sich den Sieg, Champion Lewis Hamilton musste sich mit dem zweiten Rang begnügen.

Die Formel 1 erlebte einen spannenden Auftakt ins neue Jahr. Noch bevor die Lichter an der Boxenampel ausgingen, gab es die erste Aufregung: Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat blieb nach der Einführungsrunde nur wenige Meter vor seinem 18. Startplatz stehen und löste damit eine zweite Warm-up-Runde aus. Während das Feld noch einmal im Schleichgang über die Strecke trudelte, stieg der junge Russe aus und rannte an die Box. Sein Dienstwagen wurde nach einigen Mühen zurückgeschoben.

Während die Red Bull Racing-Crew eifrig an Kvyats Dienstwagen schraubte, startete das Feld in die neue Saison. Und wie: Gleich auf den ersten Metern schoben sich die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen unter frenetischem Jubel am Spitzen-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg vorbei.

Auch Toro Rosso-Talent Max Verstappen und Williams-Urgestein Felipe MAssa schafften es am Pole-Setter Hamilton vorbei. Dahinter komplettierten Toro Rosso-Fahrer Carlos Sainz, Red Bull Racing-Lokalmatador Daniel Ricciardo, Force India-Pilot Nico Hülkenberg und McLaren-Honda-Star Fernando Alonso die Top-Ten.

Aufholjagd von Lewis Hamilton

Probleme auf den ersten Metern bekundete auch Formel-1-Rückkehrer Kevin Magnussen, der sich im Startgetümmel einen Plattfuss zuzog und an die Box abbiegen musste. Keinen leichten Start hatte auch Haas-F1-Pilot Esteban Gutiérrez, der auf der zweiten Runde Motorenprobleme beklagte. Derweil liess Hamilton nichts unversucht, um an Massa vorbeizuziehen.

Erst in Runde 4 gelang es dem dreifachen Weltmeister, den Williams mit Mercedes-Motor hinter sich zu lassen. Auch Ricciardo sorgte für Action auf der Strecke, der Australier schnappte sich unter Applaus Position 7 von Hülkenberg, während sich Williams-Pilot Valtteri Bottas an Manor-Neuling Pascal Wehrlein auf die 13. Position vorbeidrückte.

Den ersten Wechsel an der Spitze gab es in Runde 14, als Leader Vettel an die Box abbog, während sich Bottas mit Renault-Neuling Jolyon Palmer ein unterhaltsames Duell um den elften Platz lieferte. Der Ferrari-Star schaffte es kurz darauf wieder an Hamilton vorbei und sorgte damit für erneut für eine Ferrari-Doppelspitze, bis sein Teamkollege Räikkönen, der die Führung «geerbt» hatte, die Box ansteuerte.

Fernando Alonso sorgt für Schrott

Auf die Spitzenreiter achtete kurz darauf niemand mehr, weil Gutiérrez und Alonso in Kurve 3 ins Kies schossen. Alonsos Auto grub sich ein, überschlug sich und blieb kopfüber an der Streckenbegrenzung liegen. Trotz des harten Abflugs blieb der Spanier zum Glück unverletzt. Auch Gutiérrez kam mit einem Schock davon.

«Es sieht aus, als wäre Esteban sehr viel früher in die Eisen gestiegen, als es an dieser Stelle üblich ist, damit hat Alonso offenbar nicht gerechnet», rätselte Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle. Und McLaren-Oberhaupt Ron Dennis erklärte: «Esteban zieht nach links, dann kracht es. Das ist aber ein normaler Rennzwischenfall, man kann keinem die Schuld geben.»

Das Rennen wurde unterbrochen, damit die Streckenposten den Schrott von der Piste räumen konnten. In der Zwangspause gab Dennis vor laufender Kamera Entwarnung: «Alonso ist wohlauf, er wurde etwas durchgeschüttelt, aber es ist okay.» Nach einigen Minuten durften die Fahrer wieder auf die Piste – und alle rückten auch aus, abgesehen von Manor-Neuling Rio Haryanto, der sein Rennen an der Box beendete.

Feuer bei Ferrari, Ärger für Vettel

Der nächste Pechvogel, dessen Rennen vorzeitig endete, war Kimi Räikkönen. Der Iceman musste seinen Ferrari mit rauchendem Heck an der Box abstellen. Kurz darauf ging das Heck in Flammen auf. Räikkönen musste damit – wie Kvyat auch – den zweiten Australien-GP-Ausfall in Folge hinnehmen.

Ärgern durfte sich auch Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot fiel der falschen Reifenwahl seines Teams zum Opfer und musste die extraweichen Reifen in Runde 35 gegen einen Satz der weichen Mischung wechseln, während der Grossteil des Feldes auf der Medium-Mischung unterwegs war.

«Medium scheint der Reifen zu sein, der hier funktioniert», kommentierte Martin Brundle, während Vettels Stopp etwas länger als gewohnt dauerte, weil eine Radmutter klemmte. «Das hat Zeit, aber keine Positionen gekostet», erklärte der ehemalige GP-Pilot trocken, und fügte an: «Das war ein Fehler von Ferrari.»

Verstappen ungeduldig, Aus für Ericsson

Für Unterhaltung sorgte auch das Toro Rosso-Team, das Sainz nach einer Problem-Meldung an die Box holte und damit den Ärger von Verstappen auf sich zog. «Wie oft habe ich euch gesagt, dass ich Probleme mit den Reifen habe? Ich wollte zuerst an die Box!», schimpfte der Teenager, der in der Folge am Heck von Sainz klebte, der wiederum hinter Palmer feststeckte.

«Lasst mich es versuchen», forderte Verstappen, und kurz darauf: «Jungs, ihr müsst etwas unternehmen.» Das Team ignorierte den Niederländer und in Kurve 42 schaffte es Sainz schliesslich an Palmer vorbei. Verstappen zögerte nicht lange und zog auch gleich nach.

Unterdessen hatte sich Hamilton den zweiten Platz von Ricciardo geschnappt. Der Australier hatte auf seinen alten Reifen sichtlich zu kämpfen und bog denn auch kurz darauf wieder an die Box ab. An die Box musste auch Sauber-Pilot Ericsson, der plötzlich im Schleichgang unterwegs war und sein Rennen vorzeitig beenden musste.

Aufholjagd von Sebastian Vettel

Vettel, der mit seinen weichen Reifen knapp 20 Runden überstehen musste, trennten elf Runden vor Ende rund fünf Sekunden von seinem Vordermann Hamilton. Der Ferrari-Star kämpfte zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Rang. Hinter ihm reihte sich Ricciardo ein, der unter frenetischem Jubel den Williams von Massa hinter sich lassen konnte.

In Runde 50 hatte Vettel Hamilton aufgeholt, Spitzenreiter Rosberg durfte sich hingegen über einen komfortablen Vorsprung von zehn Sekunden freuen. Für Unterhaltung sorgte in der 53 Runde wieder einmal Max Verstappen, der zuvor schon unter Anwendung vieler Kraftausdrücke sein Missfallen über die Team-Strategie bekundet hatte.

Der 18-Jährige schäumte unter seinem Helm – was zu Fehlern auf der Strecke führte. Erst flog er fast in der elften Kurve ab, dann legte er in Kurve 15 einen Dreher hin und meldete einen leichten Frontflügel-Schaden.

An der gleichen Stelle leistete sich auch Vettel zwei Runden vor Schluss einen Ausritt ins Grüne und entschuldigte sich sofort über Boxenfunk. An der Spitze änderte sich die Reihenfolge deshalb nicht mehr: Rosberg sicherte sich den Sieg vor Hamilton und Vettel. Ricciardo, Massa, Grosjean, Hülkenberg, Bottas, Sainz und Verstappen sicherten sich die restlichen Top-Ten-Plätze. Dahinter belegten Palmer, Magnussen, Pérez, Button, Nasr und Wehrlein die restlichen Positionen.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 6