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Italien-GP: Säbelrasseln von Bernie Ecclestone

Von Vanessa Georgoulas
Nicht nur bei den Tifosi beliebt: Der Italien-GP in Monza

Nicht nur bei den Tifosi beliebt: Der Italien-GP in Monza

Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone will sich weiterhin nicht festlegen, wenn es um die Zukunft des Italien-GP auf dem altehrwürdigen Autodromo von Monza geht. Der Brite steckt noch mitten in den Verhandlungen.

Langjährige Formel-1-Fans kennen das: Wenn Bernie Ecclestone mit einem GP-Veranstalter über künftige GP-Gebühren verhandelt, wird gerne mit dem Rauswurf aus dem WM-Kalender gedroht. Davon können auch die GP-Organisatoren von Monza ein Liedchen singen.

Seit Monaten verhandeln die Verantwortlichen nun schon mit dem Formel-1-Chefvermarkter über einen Vertrag, der die Italien-GP-Austragung über 2016 hinaus regelt. Obwohl politisch grünes Licht für die nötigen Änderungen in den Statuten des italienischen Automobilklubs (ACI) gegeben wurde, um den GP auch in Zukunft finanziell stemmen zu können, ziehen sich die Gespräche hin.

Streitpunkt ist dabei wie so oft der schnöde Mammon. Denn gemäss Autosprint verlangt Ecclestone pro Jahr stolze 28 statt der bisherigen 20 Millionen Dollar. Traurige Wahrheit: Das ist mit Blick auf die GP-Gebühren anderer Länder (Baku bezahlt in den nächsten drei Jahren 150 Millionen Euro) immer noch ein Schnäppchen.

Im Gespräch mit der «Mail on Sunday» erklärt das 85-jährige Formel-1-Oberhaupt denn auch frech: «Monza hat für dieses Jahr noch einen Vertrag, deshalb wird das Rennen auch stattfinden. Über dem nächsten Jahr schwebt aber ein grosses Fragezeichen.»

Ecclestone geht sogar noch weiter: «Ich glaube nicht, dass wir im nächsten Jahr einen Italien-GP haben werden.»Damit erteilt er auch den in den Medien genannten Alternativen Imola und Mugello eine klare Absage.

Und auf den Einwand, dass damit eines der traditionsreichsten Rennen aus dem WM-Kalender verschwinden würde, erwidert er: «Vor nicht allzu langer Zeit, sagte mir mal einer, dass die Formel 1 ohne einen GP in Frankreich nicht existieren könne. Doch wir haben bewiesen, dass es geht.»

Der Drahtzieher der Königsklasse träumt auch unverblümt von einem Rennen in Las Vegas. «Das wäre super», schwärmt er, und scherzt: «Der Vertrag liegt bereit. Aber ich denke, das Problem ist, dass die Veranstalter ihren Kugelschreiber verlegt haben.»

Sollte Ecclestone das Rennen in Monza wirklich aus dem WM-Kalender kippen, wird das erneut für Missmut bei den Teams, Fahrern und Fans auslösen. Denn der WM-Lauf im königlichen Park gehört für viele Formel-1-Enthusiasten zur Königsklasse wie Pizza zu Italien.

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