Fast volles Strafregister: Max Verstappen ist’s egal

Von Andreas Reiners
Max Verstappen

Max Verstappen

Der jüngste Pilot in der Geschichte der Formel 1 hat die meisten Punkte im Strafregister gesammelt. An seiner Fahrweise will Verstappen aber nichts ändern.

Der Niederländer begeistert immer wieder mit spektakulären Überholmanövern und fährt generell am Limit, manchmal auch darüber hinaus. Für ein besonders spektakuläres Manöver bekam er sogar einen Preis.

Die Kehrseite: Der Rookie sorgte mit seinen Manövern auch oft für kontroverse Diskussionen. Und nicht nur das. Der Niederländer kassierte in der vergangenen Saison insgesamt acht Strafpunkte. Das sind so viele wie kein anderer Pilot. Nicht einmal Pastor Maldonado wurde so oft bestraft.

Nach einem Crash in Monaco mit Romain Grosjean hatte Verstappen reichlich Kritik geerntet. Auf der anderen Seite erhielt er am Ende des vergangenen Jahres für ein Überholmanöver gegen Felipe Nasr (Brasilien/Sauber) in Spa einen Preis der FIA. Neben den Ehrungen als Rookie und als Persönlichkeit des Jahres.

Sein Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ist gegen die Regelung mit den Strafpunkten: «Ich bin gegen das aktuelle System. Im vergangenen Jahr hat Max einige großartige Überholmanöver hingelegt. Das ist das, was die Leute sehen wollen. Aber jedes Manöver beinhaltet nun mal auch ein gewisses Risiko.»

Und Verstappen selbst? Der 18-Jährige bewies zuletzt in Australien seine Ungestümtheit. Zunächst am Funk, als er sich unter Anwendung verschiedener Kraftausdrücke bei seiner Mannschaft über seinen Teamkollegen Carlos Sainz beschwerte, der ihn einbremste. «Lasst mich vorbei, lasst mich es versuchen, das ist ein schlechter Witz!», machte er seinem Ärger Luft. Beide berührten sich später, Verstappen drehte sich.

An seinem Fahrstil will der Youngster aber nichts ändern, auch wenn eine Sperre droht. «Es ist ziemlich witzig. Ich habe die meisten Strafpunkte aber trotzdem gewinne ich drei FIA-Preise. Am Ende wird es meine Fahrweise aber nicht ändern», sagte er.

Verstappen hofft sogar, dass Toro Rosso (in Australien Neunter und Zehnter) mit dem Ferrari-Motor weiter vorne mitfahren kann. Was für Verstappen wiederum einen großen Vorteil hätte: Er muss nicht mehr so oft überholen, was die Gefahr für weitere Strafpunkt deutlich senkt.

«Überholen macht am meisten Spaß, aber letzten Endes würde ich es vorziehen, ein Rennen ohne Überholmanöver zu gewinnen als von ganz hinten zu starten und Fünfter zu werden.»

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