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Angestellte Sauber: Wieder ausstehende Lohnzahlungen?

Von Mathias Brunner
Sauber-Fahrer Marcus Ericsson im Bahrain-GP

Sauber-Fahrer Marcus Ericsson im Bahrain-GP

​Ende Februar wartete der überwiegende Teil der Sauber-Angestellten vergeblich auf den Lohn. Nun scheint sich diese Situation zu wiederholen.

Es ist ein offenes Geheimnis: Sauber befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Anfangs März musste Teamchefin Monisha Kaltenborn (44) bestätigen, dass ein Teil der Belegschaft die Löhne nicht ausbezahlt bekommen hatte. «Ich bedaure das ausserordentlich», sagte die Österreicherin mit indischen Wurzeln damals. «Wir haben jetzt die kostenintensivste Zeit. Und bei der Überweisung eines grossen Sponsoringbetrages aus dem Ausland hat es überweisungstechnische Probleme gegeben. Aber wir werden das in Kürze lösen», versprach die Teamchefin. Sie hielt Wort: Alle Löhne wurden mit Verspätung bezahlt.

Aber nun scheint das Team wieder am gleichen Punkt zu sein: Wie der «Zürcher Oberländer» berichtet hat, sei wiederum ein Teil der Gehälter nicht überwiesen worden.

Sauber nimmt zu dieser jüngsten Entwicklung keine Stellung, ausstehende Lohnzahlungen werden somit weder bestätigt noch dementiert. «Wir kommentieren unsere finanzielle Situation nicht», sagt Firmensprecher Robert Höpoldseder. Er gibt jedoch zu, dass die Sorgen der vergangenen Wochen nicht aus der Welt sind.

Teamchef Monisha Kaltenborn fehlte beim Bahrain-GP, angeblich steht sie in Verhandlungen mit neuen Investoren. Auch zu solchen Verhandlungen nimmt Sauber keine Stellung.

Einen Formel-1-Rennstall in der Schweiz zu betreiben, war von Anfang an «ein vernünftiger Schritt in die Unvernunft», wie Peter Sauber anfangs der 90er Jahre den Schritt als Mercedes-Partner in der Sportwagen-WM in den Grand-Prix-Sport bezeichnete. Sauber wollte diesen Weg zusammen mit Mercedes gehen, im letzten Moment bekamen die Stuttgarter kalte Füsse.

Nach jahrelangem, teilweise überaus erfolgreichem Engagement (als unabhängiger Hersteller 2001 WM-Rang 4) verkaufte Peter Sauber das Team im Sommer 2005 an BMW. Sein Lebenswerk schien gesichert. Dann aber stiegen die Münchner aus dem GP-Sport aus, Peter Sauber musste den Rennstall 2009 von BMW zurückerwerben, um den Hinwiler Rennstall zu retten. Das zeugt von menschlicher Grösse, auch dafür geniesst der Zürcher in der Schweiz grösste Verehrung. Rennstallgründer Sauber wusste genau: Es geht nicht nur um mehrere hundert Arbeitsplätze im Hinwiler Rennwagen-Werk, sondern auch um Dutzende kleiner und mittelgrosser Unternehmen im Zürcher Oberland, die am Tropf von Sauber hängen. Wirtschafts-Experten sprechen von mehr als 1000 Arbeitsplätzen.

Kühle Rechner warnten schon 2009: Betriebswirtschaftlich war das (vor dem Hintergrund einer weltweiten Finanzkrise) ein Schritt hinaus auf sehr brüchtiges Eis. Sauber musste von 388 Mitarbeitern auf 260 abbauen.

Die finanziellen Hintergründe des Rück-Schrittes BMW zu Sauber sind nie kommuniziert worden.

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