Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Daniil Kvyat (3.) zu Vettel: «Was willst du von mir?»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel (links) und Daniil Kvyat (rechts) sind sich nicht ganz einig

Sebastian Vettel (links) und Daniil Kvyat (rechts) sind sich nicht ganz einig

​Ferrari-Star Sebastian Vettel regt sich nach dem China-GP anhaltend über Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat auf. Der Russe kann den Wirbel nicht verstehen.

Der Russe Daniil Kvyat hat in China den zweiten Formel-1-Podestplatz seiner Karriere errungen (nach Ungarn 2015, als er brillanter Zweiter wurde). Aber die Freude über den tollen Erfolg (komplettiert durch Rang 4 von Daniel Ricciardo) wurde getrübt, denn noch vor der Siegerzeremonie wurde Kvyat vom vierfachen Formel-1-Champion Sebastian Vettel zusammengestaucht.

Vettel: «Was hast du beim Start gemacht? Wenn ich nicht nach links gegangen wäre, wären wir alle drei rausgeflogen. Du bist wie ein Torpedo herangeflogen!»

Kvyat: «Well, das ist Racing.»

Vettel: «Ja, Racing. Wenn ich meine Linie gehalten hätte, wären wir alle gecrasht.»

Kvyat: «Dann halte eben nicht deine Linie.»

Vettel: «Aber da war links auch ein Auto.» (Kimi Räikkönen, die Red.)

Kvyat: «Wir sind nicht gecrasht. Alle drei Autos sind im Ziel, nun komme schon. Ich habe auch nur zwei Augen.»

Vettel: «Ich kann nicht erwarten, dass du wie verrückt attackierst. Du hast dieses Mal Glück gehabt. Kimi hatte kein Glück.»

Kvyat: «Wir stehen jetzt aber beide auf dem Podium, also.»

Vettel: «Du hättest leicht alle Autos aus dem Rennen reissen können. Du solltest nicht einfach so in andere Leute reinfahren.»

Kvyat: «Wir hatten aber keine Kollision.»

Vettel: «Ja, du nicht.»

Vettel nach dem Rennen: «Mein Start war nicht so gut, Kimi hatte kurz die Räder blockieren lassen, kam dann Richtung Ideallinie zurück, aber da war ich schon, ich wollte ausweichen, aber da kam schon Kvyat wie ein Torpedo angeschossen. Ich war überrascht, wie ich auf einmal eingeklemmt war.»

In der Pressekonferenz beschwerte sich Ferrari-Star Vettel weiter über die Aktion nach dem Start. Die gute Laune von Kvyat war nun verflogen, die Miene des Russen verdüsterte sich. Aber er bleibt bei seinem Standpunkt, den viele Insider im Fahrerlager teilen – er sah eine Chance, er nutzte sie, basta.

Kvyat verteidigt sich: «Mein Start war super, und wenn du im Rennsport eine Lücke erspähst, dann nutzt du die eben. Du bist da nur auf einen Wagen konzentriert, du hast nicht mehrere Renner im Auge. War es ein riskantes Manöver? Natürlich. Da bin ich mir mit Vettel einig. Aber nur mit solchen Manövern stehst du nach einem Grand Prix auf dem Podest, und ich stehe nun hier, also was soll die Aufregung? Beim nächsten Mal würde ich genau das Gleiche wieder tun, das dürfen die anderen Fahrer ruhig von mir erwarten.»

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