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Lucas Auer: Die Formel 1 weiter im Hinterkopf

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auer muss einen Umweg nehmen. Wobei sich das Wort Umweg negativer liest, als es gemeint ist. Denn natürlich war für den Österreicher immer die Formel 1 das Ziel.

Sein Onkel Gerhard Berger hat immerhin 210 Starts in der Motorsport-Königsklasse absolviert, und auch Auers Weg war eigentlich vorgezeichnet. Die Möglichkeiten, den Fuß in die Formel 1 zu bekommen, sind aber schwer, weshalb sich Auer im vergangenen Jahr für den Schritt zur Seite in die DTM entschieden hat.

Parallel hat zum Beispiel Max Verstappen den Sprung geschafft. Mit Verstappen fuhr Auer 2014 gemeinsam in der Formel 3, ehe sich die Wege trennten. Auer fährt in der DTM, Verstappen gilt bei vielen Experten bereits jetzt als kommender Formel-1-Weltmeister.

Hat er die Formel 1 denn immer noch im Hinterkopf? «Erst einmal muss ich in der DTM Erfolg haben und dann kann ich wieder ans Nächste denken. Ich bin professionell genug, dass ich meine ganze Energie in die DTM stecke und nicht die ganze Zeit über etwas Anderes nachdenke. Das bringt mir im Moment nichts», sagte Auer SPEEDWEEK.com.

Natürlich ist die Königsklasse für Auer immer noch ein Ziel. Schließlich ist er gerade einmal 21. «Sie war immer ein Ziel und sie bleibt ein Ziel. Aber ich möchte in der DTM Fuß fassen und dann in kleinen Schritten voran machen», sagte Auer, der in seiner ersten Saison im Tourenwagen im vergangenen Jahr viel Lehrgeld zahlen musste. 2016 soll es besser, soll es vor allem konstanter werden.

Und dass die DTM keine «Endstation» sein muss, hat Pascal Wehrlein bewiesen. Sein letztjähriger Mercedes-Kollege gewann den Titel und hat den Aufstieg in die Formel 1 geschafft. Und schlägt sich in der Königsklasse erfolgreich, auch wenn er in einem Manor sitzt.

Groß überrascht ist Auer von den Darbietungen des DTM-Champions nicht. «Ich weiß, dass die DTM auf einem hohen Niveau ist. Und wenn du sie in so einem jungen Alter gewinnen kannst, wie er das getan hat, dann bist du bereit. Ich glaube sowieso, dass in der DTM fahrerisch viel mehr gute Leute mitfahren als in der Formel 1. Und deswegen war ich mir auch so sicher, dass sich der Pascal durchsetzt. Wüsste ich nicht, dass er gerade erst in die Formel 1 gekommen ist, dann hätte ich gedacht, dass er da schon sein ganzes Leben lang fährt», sagte Auer.

Dass er hin und wieder immer noch «der Neffe von» ist, stört Auer nicht mehr. Auer: «Das ist nicht mehr so schlimm, seit ich in der DTM bin. Dann muss der Gerhard nachher aufpassen, dass er nicht der Onkel von Lucas Auer ist», sagte Auer und lachte. Es kommt halt vor, immerhin kann sein Onkel auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Außerdem haben beide eine «super Beziehung», wie Auer erklärt.

Und da gibt es natürlich immer ein paar Tipps. Auer fragt seinen Onkel, wobei es da gar nicht um das Fahrerische geht. Sondern um interne Dinge. «Wie man sich verhält. Wie man was angeht. Da kann ich noch viel von ihm lernen, weil er in beiden Positionen war als Fahrer und Teamchef. Da versuche ich auch auf ihn zu hören, da ist er einfach der Beste», so Auer.

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