Valentino Rossi sucht das Glück

Daniil Kvyat zu Sotschi-GP: Eigene Tribüne sehr cool

Von Mathias Brunner
Das sieht Daniil Kvyat auf jeder Runde in Sotschi

Das sieht Daniil Kvyat auf jeder Runde in Sotschi

​Vor dem dritten Grossen Preis von Russland hat Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat auf seine eigene Art und Weise Werbung gemacht: Platz 3 im Grand Prix von China.

Wenn sich die Organisatoren des Russland-GP in Sotschi von Daniil Kvyat etwas gewünscht hätten, dann ungefähr das: «Schau bitte, dass du in China ein gutes Ergebnis einfährst, damit beim Kartenverkauf ein wenig der Turbo reinhaut.» Und genau das hat der Red Bull Racing-Fahrer in Shanghai getan, unaufgefordert allerdings: Er fuhr makellos zum dritten Platz (noch besser war er nur in Ungarn 2015, da war er Zweiter), und nach dem Grand Prix war er auch von den Verbalattacken von Sebastian Vettel nicht aus der Ruhe zu bringen.

Mit Sotschi hat Kvyat noch eine Rechnung offen: Bei der Premiere 2014 stellte er seinen Toro-Rosso-Renner sensationell auf den fünften Startplatz, aber im Rennen warfen ihn Reifenprobleme auf Platz 14 zurück.

2015, inzwischen bei Red Bull Racing, qualifizierte er sich als Elfter und wurde solider Fünfter. Am liebsten jedoch würde Kvyat vor eigenem Publikum wieder auf dem Podest stehen.

«Klar ist dies das Rennen des Jahres für mich», sagt der Schlacks aus Ufa. «Meine Familie ist da, meine Freunde sind da, und viele meiner Landsleute kommen extra wenig mir zum Rennen. Es ist auch die einzige Strecke, an welcher ich jedesmal auf einer Runde gross mein Gesicht sehe. Dort, in Kurve 4, steht die Tribüne, die meinen Namen trägt. Ich meine, cooler geht es doch nicht!»

«Das Pistenlayout von Sotschi trügt. Auf den ersten Blick schauen die Kurven recht harmlos aus, aber in Wahrheit haben sie es in sich. Du musst sie schon sehr sauber hinbekommen, um schnell zu sein. Die langgezogene Linkskurve ist einzigartig in der Formel 1, sauschnell und nicht einfach zu fahren.»

«Es wird ein hektisches Wochenende für mich, ungefähr so wie für Daniel Ricciardo in Australien. Der zusätzliche Ansporn des Heimrennens überwiegt aber die zusätzliche Belastung. Ich finde es ein Privileg, einen Heim-GP haben zu dürfen.»

«Wenn ich dann mal eine ruhige Minute habe, dann schlendere ich der Schwarzen See entlang oder ich gehe in die Sauna. Im vergangenen Jahr wurde ich vom lokalen Eishockey-Team eingeladen, das hat auch viel Spass gemacht.»

Daniel Ricciardo meint über den vierten WM-Lauf (ab Freitag, 29. April): «Sotschi war so ganz anders als ich mir Russland vorgestellt hatte. Du siehst das tiefblaue Meer, die ganzen Hotels, die modernen Anlagen des olympischen Geländes. Das Ganze wirkt eher wie ein Themenpark.»

«Mit der Strecke sind wir in den vergangenen beiden Jahren mässig zurechtgekommen. Auf der anderen Seite waren wir bislang bei allen drei Grands Prix 2016 stark, auch auf Pisten, die uns von der Papierform her nicht schmecken sollten. Die Piste von Sotschi bietet wenig Grip, sie ist rutschig und sehr gleichmässig. Die Kurven sind flach, da ist kaum Neigung drin. Was ich interessant finde – die Piste schaut harmlos aus, aber die Tücke liegt in den Details.»

«Abgesehen von der Rennstrecke und vom Hotel sehe ich nicht viel. Ich muss unbedingt Dany um ein paar Tipps bitten. Auf ihn kommt ein heftiges Wochenende zu, ich kenne das von Melbourne her.»

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