Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Erinnerungen an Michael Schumachers Glanzleistung

Von Vanessa Georgoulas
Maurizio Arrivabene: «Ich kann mich noch sehr gut an die Umarmung erinnern, die Michael Schumacher mir nach dem Rennen gab und dass wir Wein aus dem Pokal tranken»

Maurizio Arrivabene: «Ich kann mich noch sehr gut an die Umarmung erinnern, die Michael Schumacher mir nach dem Rennen gab und dass wir Wein aus dem Pokal tranken»

1996 gelang Michael Schumacher mit seinem ersten Ferrari-Sieg im Spanien-GP eine Sensation. Doch nicht jeder im Fahrerlager von Barcelona kann sich an diese Glanzleistung des späteren Rekord-Weltmeisters erinnern.

Dass der Spanien-GP von 1996 vielen im Fahrerlager von Barcelona noch in guter Erinnerung geblieben ist, liegt nicht nur daran, dass Michael Schumacher an jenem Tag seinen ersten GP-Sieg im Ferrari eroberte (71 weitere Triumphe in Rot sollten folgen), sondern auch, weil ihm das in einem unterlegenen Auto und bei widrigsten Bedingungen gelang. Von den 20 GP-Piloten, die das Rennen aufnahmen, kamen nur sechs ins Ziel, fünf drehten sich von der Strecke, fünf fielen schon vor der zweiten Runde aus.

Mit vor Ort war auch Maurizio Arrivabene, der damals noch in Diensten des Zigaretten-Riesen Philip Morris stand. Der 59-jährige Italiener erinnert sich: «Ich war an diesem Tag im Fahrerlager, und ich kann mich noch sehr gut an die Umarmung erinnern, die er mir nach dem Rennen gab und dass wir Wein aus dem Pokal tranken. Es war ein grossartiges Gefühl, obwohl ich als Italiener keinen Wein trinke. Das war also sehr schräg für mich, aber auch gut.»

Auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner weiss noch, was er vor 7287 Tagen machte: «Ich sah mir das Rennen im TV an, damals war ich ein grosser Fan von Williams. David Coulthard und Damon Hill fielen aus und Michael hat an jenem Tag im strömenden Regen bei schwierigsten Bedingungen ein grossartiges Rennen gezeigt. Er war an jenem Tag in einer eigenen Liga unterwegs und das in einem Auto, das der Leistung von Williams nicht einmal nahe kam. Das war eine sehr beeindruckende Fahrt.»

Force India-Geschäftsführer Bob Fernley pflichtet ihm bei: «Ich sage immer: Ein grossartiger Fahrer lässt auch ein schlechtes Auto sehr gut aussehen. Und genau das hat Michael an jenem Tag gemacht, er war überragend.»

Renault Sport F1-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul war hingegen mit ganz anderen Dingen beschäftigt: «Ich glaube, ich steckte damals leider mitten in meinen Abschlussprüfungen», erklärte der Franzose lächelnd.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff gestand hingegen: «Leider kann ich mich nicht mehr an diesen speziellen Sonntag erinnern. Ich habe aber die glorreichen Schumacher-Jahre noch präsent, als Ferrari mit Michael dominierte.»

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