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Renault in Monaco: Ricciardo und Magnussen bevorzugt

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo erhält den neuen Renault-Motor

Daniel Ricciardo erhält den neuen Renault-Motor

​Renault hat nach dem guten Barcelona-Test entschieden: Der 35 PS kraftvollere Motor kommt schon in Monaco, nicht erst in Kanada zum Einsatz. Aber es gibt nur zwei Stück von diesem verbesserten Aggregat.

Die Entscheidung ist gefallen: Renault setzt den verbesserten 1,6-Liter-V6-Turbo schon in den Strassen von Monaco ein. Entscheidend für diesen Schritt waren die guten Erfahrungen beim Barcelona-Test. Denn eigentlich sollte die neue Antriebseinheit erst beim Kanada-GP an einem GP-Wochenende debütieren.
Das Problem der Franzosen: Es stehen nur zwei Motoren zur Verfügung, also wer soll sie erhalten?

Entschieden worden ist: Es gibt je einen Motor fürs eigene Werksteam und für Red Bull Racing. Beim eigenen Team war die Wahl einfach: Kevin Magnussen hat die besseren Leistungen gezeigt als Jolyon Palmer, der Däne ist dank seines siebten Platzes von Russland derzeit WM-14. Der Brite ist noch ohne Punkte.

Bei Red Bull Racing hat Daniel Ricciardo vier vierte Ränge erobert (Australien, Bahrain, China und Spanien), nur in Russland ging er als Elfter leer aus. Der Australier belegt in der Formel-1-Zwischenwertung den fünften Platz. Sebastian Vettel hat ebenso viele Punkte geholt (48), liegt aber dank der besseren Einzelergebnisse vorne. Ricciardos neuer Stallgefährte Max Verstappen ist im Moment WM-Sechster – Zehnter in Melbourne, Sechster in Bahrain, Achter in China und dann, beim Debüt mit Red Bull Racing, Sensationssieger von Spanien.

Den Ausschlag gab letztlich, wer in der WM vorne liegt: Also erhalten Daniel Ricciardo und Kevin Magnussen den neuen Motor. Der Australier war es auch, der sich am vehementesten für den Einsatz schon in Monaco eingesetzt hatte.

Für die Weiterentwicklung der Antriebseinheit setzt Renault angeblich bis zu acht der so genannten Wertmarken (token) ein.

Rémi Taffin, Verantwortlicher von Renault für den Motor, schätzt, dass die verbesserte Einheit – je nach Rennstrecke – zwischen vier und fünf Zehntelsekunden pro Runde Zeitgewinn erlaubt. Die grössten Verbesserungen wurden gemäss des Franzosen beim Turbolader und bei den Brennräumen erreicht.

Renault zieht damit nach. Zur Erinnerung: In Sotschi erhielten schon die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen frische Triebwerke mit verbesserten Brennräumen. Die Motortechniker streben eine Art Vorzündung an. Eine effizientere Krafststoffmischung im Brennraum erhöht die Leistung. Salonfähig hat das Mercedes-Benz gemacht, Honda wird 2017 mit diesem System nachlegen.

Diese Verbesserungen in den Brennräumen waren den italienischen Spezialisten um Motorenchef Mattia Binotto drei Token wert. Damit hat Ferrari noch sechs Marken übrig für den Rest der Saison. Der nächste Schritt soll in verbesserten Ladern bestehen, in aller Wahrscheinlichkeit kommt das in Kanada. Das dürfte weitere zwei oder drei Token kosten.

Mercedes-Benz hingegen hatte vor dem Russland-GP am Spritsystem getüftelt, dafür werden zwei Token eingesetzt, als erste verwendete Wertmarken des Jahres. Die Weltmeister haben daher den grösseren Spielraum, um noch zuzulegen: Denn Mercedes hatte im Winter nur 19 Token eingesetzt (von 32 erlaubten). Im Gegensatz zur Verbesserung bei Ferrari ist dafür jedoch kein neuer Verbrennungsmotor (ICE, internal combustion engine) notwendig.
Immerhin 23 der 32 zur Verfügung stehenden sogenannten Token (Erklärung weiter unten) hatte Ferrari genutzt, um den Motor im Winter besser zu machen.

Auch Honda hat wenig überraschend einen Grossteil der Token verbraucht, um den 2015 krass unterlegenen Motor zu verbessern. Der japanische 1,6-Liter-V6-Turbo wurde mit 18 Token bearbeitet.

Renault blieb am flexibelsten. Die Franzosen hatten nur sieben ihrer 32 Token eingesetzt, sowohl für ihr Werksteam als auch für Red Bull Racing. Bleiben für den Rest des Jahres also noch 25 Token. Davon werden mit dem Motor für Monaco bis zu acht wegfallen. Die genaue Zahl wird im Rahmen des Strassenklassikers bekannt, wenn die FIA die Verbesserung bestätigt.

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