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Romain Grosjean: Gruss an verstorbenen Jules Bianchi

Von Mathias Brunner
​In Monaco 2014 fuhr Jules Bianchi seinen besten Formel-1-GP – Rang 9. Etwas mehr als vier Monate später lag er in einem Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Romain Grosjean erinnert an seinen Landsmann.

Haas-Fahrer Romain Grosjean wird das kommende Monaco-GP-Wochenende mit einem Gruss an den am 17. Juli 2015 verstorbenen Jules Bianchi bestreiten: Auf der Rückseite seines Helms hat der Genfer die Startnummer 17 von Bianchi stehen (die vom Autoverband FIA in der Formel 1 nie wieder vergeben wird), dazu ein Porträt seines Freundes und den Schriftzug «Monaco 2014 – P9», ein Hinweis auf das beste Formel-1-Rennen, das Bianchi gefahren hat. Vor zwei Jahren wuchtete er den Marussia sensationell auf den neuten Platz beim Strassen-GP in Monte Carlo. Es sind bis heute die einzigen WM-Punkte jenes Teams, das inzwischen als Manor antritt.

Etwas mehr als vier Monate nach seiner tollen Leistung lag Bianchi in einem Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Der Ferrari-Nachwuchspilot erlitt beim Japan-GP 2014 in Suzuka (Japan) schwere Hirnverletzungen. Am 17. Juli 2015 verstarb der Franzose in seiner Heimatstadt Nizza.

Der Südfranzose war auf regennasser Suzuka-Bahn von der Ideallinie geraten und unter einen Kranwagen gerast, der eigentlich den Renner von Adrian Sutil aus einer Gefahrenzose schleppen sollte.

Romain Grosjean war im Juli 2015 einer der Sargträger von Jules Bianchi. Die Trauerfeier in Nizza damals war ergreifend. In der Kirche wurde nicht gesungen, statt dessen wurden Lieder gespielt, welche Bianchi etwas bedeutet hat, so wie «Hotel California» von den Eagles. Mit tränenerstickten Stimmen wurde von verschiedenen Angehörigen Bianchis abwechslungsweise gesagt: «Wir werden für dich stark sein. Deine Stärke, deine Würde, wir werden sie nie vergessen. Wenn wir traurig sind oder Angst haben, dann wissen wir, du bist da oben für uns da. Wisse, dass wir dich immer lieben werden.»

Pater Sylvain Brison sprach in seiner Trauerrede von einer grossen Ungerechtigkeit, «aber Jules war glücklich, denn er hat seinen Traum verwirklichen dürfen, Rennfahrer zu werden. Autorennen, das war sein Leben, seine Berufung. Er war ein Pilot von grossem Talent, vor allem jedoch ein junger Mann, der uns durch seine Bescheidenheit beeindruckt hat.»

Zum Schluss seiner Rede sagte der Geistliche: «Er konnte in der Formel 1 nie auf ein Siegerpodest klettern, also bitte ich Sie alle nun, ihm zu applaudieren.» Worauf die Menschen in und ausserhalb der Kathedrale minutenlang klatschten.

Die Formel 1 versucht, aus dem schweren Unfall zu lernen. Einen Unfall wie in Japan darf es nie wieder geben. Die virtuelle Safety-Car-Phase wurde eingeführt, wenn die Fahrer ein bestimmtes Tempo halten müssen, während an einer Unfallstelle gearbeitet wird. Der Autoverband FIA forscht weiter an Möglichkeiten, den Kopf des Piloten besser zu schützen. In Monaco werden die jüngsten Versionen von Kopfschutzsystemen erprobt – eine verbesserte Version des Halo (Heiligenscheins), ein oberflächenbeschichterer Aeroscreen von Red Bull.

Neben Romain Grosjean haben auch andere Piloten im Sinn, in Monaco an ihren verstorbenen Kollegen zu erinnern.

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