Valentino Rossi sucht das Glück

Lewis Hamilton (Mercedes): «Ich fahr stärker denn je»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg vor Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in Monte Carlo

Nico Rosberg vor Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in Monte Carlo

​Weltmeister Lewis Hamilton spürt nach dem Sieg in Monaco Rückenwind: WM-Leader Nico Rosberg liegt nur noch um 24 Punkte vorne. Das sagen die Mercedes-Alphatiere vor dem Kanada-GP in Montreal.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Lewis Hamilton hat in diesem Jahr so oft Pech gehabt, da muss er wegen eines auf dem Silbertablett servierten Monaco-Sieges kein schlechtes Gewissen haben. Red Bull Racing hat den Sieg von Daniel Ricciardo im Fürstentum versemmelt, als für den Australier beim Boxenstopp keine Reifen bereitlagen. Ricciardos Pech war Hamiltons Glück, so geht das im Rennsport eben.

Viele fragen sich: Erleben wir in der Formel 1 die Wende? Nico Rosberg stagniert nach vier Saisonsiegen – Kollision mit Hamilton in Spanien, Reifen- und Bremsprobleme in Monaco, nur Rang 7.

Lewis Hamilton zum Thema Wende: «So sehe ich das nicht. Gut, man könnte behaupten – das Pendel schwingt jetzt auf die andere Seite. Aber die Rennen vor Monaco haben ja gezeigt, was einem alles zustossen kann. Und daher bleibe ich vorsichtig. Ich denke nicht an den grossen Umschwung.»

«Ich wollte einfach in Monaco meinen 44. Sieg geniessen, ihr alle wisst, wie viel mir diese Nummer bedeutet. Ich kann es selber kaum glauben, dass ich eine solche Zahl erreicht habe. Und ich wollte geniessen, dass ich zum zweiten Mal in Monte Carlo gewinnen konnte, das ist mir wichtig. Ich fliege mit einem Lächeln nach Montreal, denn diese Piste war immer gut zu mir. Dort gewann ich 2007 meinen ersten Grand Prix, und ich hoffe, ich kann in dieser fabelhaften Stadt an meine Erfolge von 2010, 2012 und 2015 anknüpfen.»

«Wir haben in den ersten sechs Rennen gesehen, dass nichts unmöglich ist. Das Blatt kann sich jederzeit wenden. Aber unsere Gegner setzen uns so sehr unter Druck wie nie zuvor. Deshalb ist es wichtig, weiter an einem Strang zu ziehen und an Schwachstellen zu arbeiten. Ich habe gezeigt, dass ich so stark wie noch nie bin.»

Körpersprachlich wirkte Nico Rosberg im Fürstentum in der Defensive. Es war ihm ein Rätsel, wieso er Reifen und Bremsen nicht auf Temperatur brachte, es war eine Schmach, ausgerechnet Lewis Hamilton ziehen lassen zu müssen. Letztlich war es jedoch Teamplayer Rosberg, der damit Hamilton den Weg zum zweiten Monaco-Triumph ebnete.

Aber der WM-Leader hatte wochenlang angekündigt, dass ihm schon klar sei – jede Siegesserie geht einmal zu Ende. Und nicht in jedem Rennen kann ein Formel-1-Fahrer Glück haben.

Daher sagt Rosberg: «Der Saisonstart war fantastisch. Ich erwartete danach jedoch einige schwierige Rennen und stellte mich darauf ein. Beim letzten Grand Prix habe ich hoffentlich in einem Rennen all mein Pech aufgebraucht. Montreal ist eine grossartige Strecke, und ich bin sicher, dass unser Auto dort ebenfalls top sein wird. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie gut Red Bull Racing dieses Mal ist.»

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