Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Qualifying: Pole für Lewis Hamilton, Crash von Sainz

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich zum fünften Mal die Pole-Position zum Kanada-GP

Lewis Hamilton sicherte sich zum fünften Mal die Pole-Position zum Kanada-GP

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton stellte auf dem Highspeed-Kurs von Montréal seine Klasse unter Beweis und sicherte sich im Qualifying seine fünfte Kanada-Pole. Sebastian Vettel startet von Position 3.

Das Qualifying zum Kanada-GP konnten wie erwartet nur 21 Piloten in Angriff nehmen. Das Renault-Team musste zähneknirschend die Segel streichen, nachdem Kevin Magnussen seinen Dienstwagen im dritten freien Training in die Streckenbegrenzung gesetzt und damit stark beschädigt hatte.

Schlechte Nachrichten gab es auch für Daniil Kvyat, der Probleme mit der elektronischen Hinterradbremse bekundete. Auch Manor-Pilot Rio Haryanto hatte Sorgen: Der Indonesier verlor bei flotter Fahrt ein Flügelchen.

Während die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen genauso wie die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg gleich auf den ultraweichen Reifen ausrückten, liessen sich die Red Bull Racing-Piloten erst sechs Minuten Zeit, bevor sie sich zum ersten Mal auf der Strecke blicken liessen.

Mittlerweile hatte sich Rosberg mit 1:13,714 min die Spitzenposition vor Vettel gesichert. An diese Zeit kam auch Ricciardo vorerst nicht heran, er musste sich auf der vierten Position einreihen. Verstappen, der etwas langsamer als der Australier unterwegs war, meldete einige Regentropfen auf seinem Visier, bevor er den Bremspunkt in der letzten Schikane verpasste die Bremsen rauchen liess.

Jolyon Palmer: Mauerkuss und frühes Aus

Auch Force India-Pilot Sergio Pérez bestätigte kurz darauf: «Es fallen überall auf der Strecke einige Regentropfen.» Unterdessen unterhielt Renault-Neuling Jolyon Palmer mit einem kurzen Mauerkuss an der Wall of Champions, der allerdings ohne Folgen blieb. Der Brite konnte sich zwar verbessern, aber nicht aus der Verlierer-Gruppe von Q1 befreien.

Noch mehr Pech hatte Haryanto, der in der vierten Kurve die Kontrolle über sein Heck verlor und nach einem halben Dreher die Streckenbegrenzung erwischte. Der Indonesier durfte sich wenigstens darüber freuen, dass er auf der gegenüberliegenden Seite der Strecke nicht auch noch einschlug, sodass die Fahrzeugnase heil blieb.

Neben Magnussen, Haryanto, dem Sauber-Duo Felipe Nasr und Marcus Ericsson sowie Pascal Wehrlein gehörte auch Palmer zur ersten Verlierer-Gruppe: Bloss 15 Tausendstelsekunden fehlten ihm am Schluss zum Q2-Einzug. Die Q1-Bestzeit sicherte sich Rosberg mit 1:13,714 min vor Vettel, der rund zwei Zehntel langsamer blieb.

Q2: Schrott von Carlos Sainz

Das zweite Qualifying-Segment nahm Nico Hülkenberg als Erster in Angriff, doch die grosse Show hatte Carlos Sainz. Der junge Spanier landete in der Wall of Champions und erklärte niedergeschlagen am Funk: «Ja, ich bin okay.» Natürlich wurde wieder die rote Flagge geschwenkt und die Wiederholung der TV-Bilder offenbarte, dass er erst mit dem Heck ganz sanft die Wand touchierte und sich dann mit dem Frontflügel in die Wand drehte.

Nach acht Minuten durften die Piloten wieder ausrücken und das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa führte eine ganze Reihe von Autos auf die Strecke. Vor dem Crash des Toro Rosso-Piloten hatte Kvyat mit 1:14,639 min die bis dato schnellste Runde gedreht, doch es hatten sich auch nur Hülkenberg, Romain Grosjean, Sainz und Esteban Gutiérrez eine Rundenzeit notieren lassen.

Entsprechend schnell änderte sich der Name auf der Spitzenposition. Erst holte sich Bottas mit 1:14,156 min die Führung auf dem Zeitenmonitor, dann wurde er von seinem Teamkollegen Massa verdrängt – um nur 26 Tausendstel. Doch kurz darauf war auch diese Bestzeit Geschichte: Lewis Hamilton setzte sich mit 1:13,076 min wieder vor den Rest des Feldes und Rosberg musste die bittere Pille schlucken, die Bestzeit seines Teamkollegen um 18 Tausendstel verpasst zu haben.

Hamilton war damit erneut der Schnellste auf der Piste, hinter ihm reihten sich Rosberg, Ricciardo, Bottas, Verstappen, Räikkönen, Vettel, Massa, Hülkenberg und Alonso ein. Pérez verpasste die letzte Zeitenjagd, weil sich sein Teamkollege in letzter Sekunde mit der neuntschnellsten Runde rettete.

Zur Verlierer-Gruppe gehörten auch noch Jenson Button, der sich durch einen Fehler auf seinem letzten schnellen Versuch selbst alle Chancen auf den Q3-Einzug nahm. Hinter dem Weltmeister von 2009 reihte sich Kvyat ein, der eine Strafversetzung um drei Startplätze absitzen muss, weil er Magnussen aus dem Monaco-GP gekegelt hatte.

Auch das Haas-F1-Duo Gutiérrez und Grosjean ein, wobei der Mexikaner wie schon in Monte Carlo das teaminterne Duell für sich entschied. Mit dem 16. Platz musste sich Crash-Pilot Sainz begnügen.

Q3: Nur ein Versuch für Kimi Räikkönen

Zum Top-Ten-Qualifying reihten sich einige Formel-1-Stars wieder am Ende der Boxengasse auf, wobei Ricciardo ganz vorne auf das grüne Licht der Boxenampel wartete. Und die Zuschauer am Circuit Gilles Villeneuve mussten sich nicht lange gedulden, bis sie den nächsten Ausritt zu sehen bekamen: Ausgerechnet Pole-Favorit Lewis Hamilton musste in der letzten Schikane den Notausgang nehmen.

Die erste Bestzeit stellte Ricciardo mit 1:22,859 min auf, Teamkollege Verstappen reihte sich dahinter ein, genauso wie Bottas, Alonso, Vettel, Hamilton, Hülkenberg und Rosberg. Doch kaum hatte Hamilton seine Aufwärmrunde absolviert, gab er richtig Gas und distanzierte den Australier um satte sieben Zehntel.

Mit 1:12,812 min war der dreifache Champion auch schneller als sein Teamkollege unterwegs. Rosberg musste sich mit 62 Tausendstel hinter ihm einreihen. Verstappen, Vettel, Ricciardo, Bottas, Hülkenberg und Alonso reihten sich nach dem ersten Versuch dahinter ein, während Räikkönen und Massa darauf verzichteten und erst zum zweiten Kräftemessen ausrückten.

Dieses entschied wieder Hamilton für sich – obwohl er sich nicht verbessern konnte. Der Brite sicherte sich mit 1:12,812 min zum fünften Mal die Pole-Position zum Kanada-GP. Rosberg darf neben seinem Teamkollegen starten, während sich Vettel mit der zweiten Startreihe und Platz 2 begnügen muss. Ricciardo, Verstappen, Räikkönen, Bottas, Massa, Hülkenberg und Alonso komplettierten die Top-Ten.

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