Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Günther Steiner: «Top-Teams sind immer im Vorteil»

Von Vanessa Georgoulas
Günther Steiner: « Baku wird eine lehrreiche Erfahrung für alle werden»

Günther Steiner: « Baku wird eine lehrreiche Erfahrung für alle werden»

Formel-1-Neueinsteiger Haas F1 freut sich auf die GP-Premiere in Baku, bei der die Amerikaner für einmal nicht als Einzige Neuland betreten. Teamchef Günther Steiner verrät, wie sich sein Team auf den GP vorbereitet hat.
Günther Steiner, wie bereitet man sich auf einen Kurs vor, auf dem man noch nie unterwegs war?

Unser Reisekoordinator reiste sechs Monate vor dem Rennen nach Baku, um die Stadt zu erkunden und die Hotels zu prüfen. Die Strecke war damals noch nicht bereit, deshalb konnten wir auch keinen Blick darauf werfen. Ich weiss, dass ein paar andere Teams da waren, um die Boxen zu inspizieren, und unser Logistik-Manager hat mit diesen Leuten gesprochen, um einige Informationen darüber zu gewinnen. Die Teams helfen sich bei solchen Dingen, denn auch wenn wir im Wettbewerb zueinander stehen, können wir eine bessere Show auf die Beine stellen, wenn jeder informiert ist. Die Ingenieure nutzen die Informationen des Automobilweltverbands FIA über die Streckenführung und Asphaltoberfläche bestmöglich, um ein Basis-Setup zu ertüfteln.

Die Fahrer haben sich im Simulator auf den Baku City Circuit vorbereitet. Wie nahe kommen sie dabei den realen Bedingungen auf der Strecke?

Es ist eine Simulation, also ist es nicht die Realität selbst, aber damit kommen wir ihr so nahe wie möglich. Es geht darum, dass die Fahrer die Streckenführung kennenlernen. Normalerweise ist auf einer neuen Strecke kaum Haftung vorhanden, weil sie kaum befahren wurde. Das verändert sich mit jeder Runde, die darauf gedreht wird.

In Baku hat keines der Teams Daten aus dem Vorjahr dabei – und ist damit in der gleichen Situation, die das Haas-F1-Team in diesem Jahr an jeder Strecke meistern muss. Herrscht da die grösste Chancengleichheit?

Nun, die grossen Teams haben trotzdem mehr Informationen, weil sie hingehen und mehr Daten über die Strecke sammeln. Normalerweise starten sie auch besser, weil sie mehr Leute darauf vorbereiten. Sie werden also immer einen Vorteil haben, aber auf einer neuen Strecke wie Baku kann man manchmal Glück haben.

Der Baku City Circuit soll der schnellste Strassenkurs im Formel-1-Kalender werden. Er führt auch um die Altstadt. Gibt es derzeit einen Kurs im WM-Kalender, mit dem die Strecke in Aserbaidschan vergleichbar ist? Und lassen sich einige Erkenntnisse von anderen Strecken für Baku nutzen?

Man nimmt die Kurven und das Grip-Niveau und schaut sich vergleichbare Streckenabschnitte anderer Kurse an. Aber es gibt keinen bestimmten Bereich, bei dem man sagen kann: Wir können hier das Gleiche machen wie dort. Baku wird eine lehrreiche Erfahrung für alle werden.

Wir haben nun einen Drittel der Debütsaison von Haas F1 erlebt. Wie lief das erste Jahr bisher?

Wir befinden uns immer noch im Lernprozess, haben uns aber gefestigt. Ich denke, wir können immer in der Lage sein, Punkte zu sammeln. Wir versuchen natürlich immer, uns zu verbessern, speziell im Qualifying wollen wir besser werden. Ich denke, im Rennen sind wir jeweils stärker als im Abschlusstraining. Aber wie gesagt, es ist noch ein Lernprozess. Wir sind ziemlich glücklich mit dem ganzen Team, das sich in den letzten drei Monaten stark entwickelt hat. Wir haben erst sieben Rennen hinter uns. Manchmal vergesse ich das selbst. In Baku werden wir erst das achte Rennwochenende bestreiten, während die Gegner schon seit Jahren dabei sind. Alles in allem versuchen wir, unsere Arbeit von Rennen zu Rennen zu verbessern, während wir das Auto für 2017 vorbereiten.

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