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Baku gefährlich? Lewis Hamilton: Hört auf zu jammern!

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton am Limit

Lewis Hamilton am Limit

​Der Baku City Circuit spaltet die Fahrer: Piloten wie Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel schätzen die tolle Herausforderung. Andere verlangen mehr Sicherheit.

In der Wahrnehmung der Fans hat sich die Formel 1 in den vergangenen Jahren gewandelt. Früher wurden die Piloten von den meisten GP-Zuschauern als Helden wahrgenommen. Sie wuchteten die Rennwagen ohne Servolenkung um den Kurs, die Hände von tausenden von Schaltmanövern blutig geschunden, der Körper im Sitz grün und blau geschlagen. Heute, so glauben vor allem Gelegenheitszuseher, wirkt das Fahren im Fernsehen so, als könnte auch Otto Normalverbraucher mit so einem Wagen recht flott um einen Kurs wetzen.

Mit mehr und immer mehr Informationen der Techniker von der Box aus, mit einer wahren Flut von Daten entstand der gläserne Pilot, ein Fahrer auch, der ferngesteuert schien. Bei so manchem GP-Fan drängte sich der Eindruck auf: Der modernen Fahrergeneration muss alles gesagt werden, sie entscheiden nichts mehr selber.

Die FIA hat das Problem erkannt, etwas spät vielleicht, aber lieber spät als gar nicht. Die Funksprüche wurden eingeschränkt, die Startprozedere vereinfacht. Nico Rosberg: «Generell finde ich es sehr gut, wenn ich als Fahrer mehr Verantwortung erhalte. Dann verringert sich der Eindruck, dass wir nur Marionetten seien, wie es einige vielleicht fanden. Künftig müssen wir viel mehr selber entscheiden, das gefällt mir. Aber gleichzeitig birgt die Umstellung auch viele Fallen.»

Als Ergebnis der FIA-Umstellung haben wir auch viel mehr Unwägbarkeit bei den Starts, das mischt das Feld, daher haben wir spannendere Rennen.

Bordkamera-Aufnahmen über die Schulter von Lewis Hamilton, besonders in den schnellen Linksbögen um die Altstadt herum, zeigen, wie sehr die Piloten am Lenkrad arbeiten. Das hat nichts mehr mit dem Eindruck zu tun, die Fahrer würden wie auf Schienen und scheinbar mühelos umherkurven.

Der Baku City Circuit ist eine gewaltige Herausforderung. «Um die Altstadt herum brauchst du schon zusammengekniffene Pobacken», freut sich Sebastian Vettel, einer jener Fahrer, die genau solche Passagen lieben. Auch Nico Hülkenberg gehört zu dieser Abteilung sowie Lewis Hamilton.

Am lautesten auf Gefahrenpotenzial weisen Jenson Button, Felipe Massa und Nico Rosberg hin. Sie deswegen – wie in einigen Internetforen – als Angsthasen oder Zimperliesen zu bezeichnen, ist unfair. Kein Rennfahrer, der in Baku mit 350 km/h daherkommt oder durch den Leitschienenkanal von Monte Carlo jagt, ist ein Weichei.

Jenson Button hält fest: «Jeder von uns weiss, dass die Formel 1 gefährlich ist. Aber ich finde einige Gefahren einfach unnötig. Für mich ist Kurve 7 noch immer am haarigsten, weil du da geradeaus auf eine Mauer zuschiesst. Aber mir ist klar, dass wir da nicht so viel ändern können. Denn dahinter steht ein Gebäude.»

Aber der Baku City Circuit erzeugt durchaus auch Kritik unter den Piloten – an ihren Arbeitskollegen. Denn nach einigen kritischen Stimmen ist Weltmeister Lewis Hamilton in kleiner Runde am Freitagabend mal kurz der Kragen geplatzt. «Einige Piloten jammern mir etwas zu viel, findet der Champion von 2008, 2014 und 2015.

«Ja, klar ist die lange Start/Ziel-Gerade recht bucklig, und du kannst nicht mehr so recht die erste Kurve sehen. Das ist schwierig, aber das ist Teil des Rennsports. Einige Piloten verlangen immer nach möglichst glatten Pistenoberflächen, sie wünschen keine Bodenunebenheiten, sie scheuen Vibrationen, sie wollen den Pisten ihren ganzen Charakter nehmen.»

«Die Baku-Bahn ist rutschig, die Pistenbegrenzung ist teilweise so nahe wie in Monaco, aber wir sind erheblich schneller. Die Art der Kurven erinnert mich an Sotschi oder Valencia. Baku ist eine handfeste Herausforderung, und jeder hat daran zu knabbern. Du musst schon mit sehr viel Konzentration fahren, das finde ich alles prima.»

Der Europa-GP im Fernsehen

Samstag, 18. Juni
9.30-10.00: NTV – Formel 1 Inside
11.55-13.15: Sky Sport 1 – 3. Freies Training
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19.30-21.00: Sky Sport 2 – Qualifying Wiederholung
23.50-0.50: ORF1 – Qualifying Highlights

Sonntag, 19. Juni
0.30-2.00: Sky Sport 2 – Qualifying Wiederholung
3.00-4.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
6.00-7.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
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13.00-14.00: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
13.45-14.25: ORF1 – Vorberichte
14.00-15.00: RTL – Countdown
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14.30-17.05: SRF2 – GP Europa
14.55-17.00: Sky Sport 1 – GP Europa
15.00-16.45: RTL – GP Europa
16.45-17.15: RTL – Siegerehrung und Highlights
17.00-17.15: Sky Sport 1 – Analysen und Interviews
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18.20-18.30: NTV – Formel 1 Inside – GP Europa kompakt
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