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Vettel und Räikkönen (Ferrari): Angst um Getriebe

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel: Was ist nur mit ihrem Ferrari los?

Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel: Was ist nur mit ihrem Ferrari los?

​Ferrari hat drei Schwachstellen: Die Aerodynamik, das Reifen-Management und das Getriebe. So lange diese Probleme nicht gelöst sind, müssen wir nicht vom WM-Titel reden.

Sebastian Vettel wirkte am Samstagnachmittag in Silverstone ratlos – wieder hatte es an seinem Ferrari einen Getriebeschaden gegeben. «Das Schlimme ist, es ist immer etwas anderes. Hier wollte ich in den siebten Gang hochschalten, aber der Gang ging nicht rein. Wir müssen dem auf den Grund gehen. Wir hatten gestern das gleiche Problem, das geht einfach nicht. Das ist eine Schwäche und die müssen wir abstellen.»

«Die anderen Schäden waren mehr Folgen der Rennen zuvor. Die Kraftübertragung ist nicht dafür gebaut, gewisse Belastungen auszuhalten. Die Unfälle in Crash in China und Russland waren nicht heftig, aber es hat gereicht, um ein neues Getriebe nehmen zu müssen. Nach dem Baku-GP war das Getriebe intern beschädigt, so dass wir es für Österreich wechseln mussten. Aber das hier, das ist neu.»

Von Pech lässt sich hier nicht mehr reden: Ferrari hat ein echtes Problem, denn nicht nur am Wagen von Sebastian waren Schwierigkeiten aufgetaucht. Auch Kimi Räikkönen musste vor dem Monaco-GP ein neues Getriebe haben und daher um fünf Ränge zurück in der Startaufstellung.

Es gibt zwei Hypothesen, wieso das Getriebe zur Achillesferse von Ferrari wird, zu keiner davon nehmen die Italiener Stellung.

Spekulation 1: Das Getriebe ist nicht verwindungssteif genug. Aber erst die schnellen Richtungswechsel in Silverstone erzeugen eine so extreme Belastung, dass sich dies bemerkbar macht. Die Mutmassung hat einen Haken: Ferrari baut seit Jahren Renngetriebe und hat Millionen von Daten über die Silverstone-Rennstrecke.

Spekulation 2, die wahrscheinlichere: Es handelt sich um ein Materialproblem der Innereien, was zu übermässigem Verschleiss führt. Das kaputte England-Getriebe wird nun im Werk von Maranello untersucht. Es stand nur zehn Runden lang im Einsatz.

Egal, um welches Problem es sich handelt: Die Zeit drängt. Schon in zwei Wochen sausen die Formel-1-Renner um den Hungaroring, eine Woche später folgt der Grosse Preis von Deutschland in Hockenheim.

Ferrari steht unter Druck.

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