Nico Hülkenberg: «Typische Hitzkopf-Situation»
Nico Hülkenberg: ««Es war einfach die typische Situation mit dem Hitzkopf nach dem Rennen – da ist dann erst einmal alles Kacke»
Es ist bezeichnend, dass sich zu Nico Hülkenbergs Medienrunde am Hungaroring gleich eine ganze Traube von Journalisten einfand, um den Worten des Force India-Piloten zu lauschen. Nicht nur, dass der Le Mans-Sieger von 2015 durch seine lockere und sympathische Art glänzt. Er redet auch gerne Klartext.
So auch nach dem Rennen in Grossbritannien, das er als Siebter zwar in den Punkten, jedoch hinter seinem Teamkollegen Sergio Pérez beendet hatte. Hülkenberg war sichtlich enttäuscht und erklärte, dass man mit dem Team genau anschauen müsse, wie man das Ganze besser machen könne. Die Kritik an die eigene Mannschaft war deutlich.
In Ungarn krebste der ehrgeizige Deutsche zurück: «Das waren einfach die Umstände nach dem Rennen, ich hatte das Gefühl, das ganze Wochenende viel investiert und einen guten Job gemacht zu haben, und irgendwie lief trotzdem alles gegen mich – das Safety-Car und dann das mit Felipe Massa.» Zur Erinnerung: Hülkenberg steckte nach seinem ersten Boxenstopp sieben Runden hinter dem Brasilianer fest, weil es nur eine trockene Bahn gab.
«Ich war nach dem Rennen einfach ein bisschen angefressen», erklärte Hülkenberg verlegen. «Es war einfach die typische Situation mit dem Hitzkopf nach dem Rennen – da ist dann erst einmal alles Kacke. Aber im Nachhinein, mit einem kühlen Kopf und nachdem ich mir alles angeschaut haben, kann ich das nicht so sagen. Ich glaube, dass wir nichts falsch gemacht haben», fügte der 28-jährige Wahl-Monegasse an.
Dass er wie viele Gegner in der 17. Runde zum Wechsel auf Slicks an die Box abbog, sei die richtige Entscheidung seines Teams gewesen: «Mit der Runde war ich total einverstanden. Man hat ja auch gesehen, dass sich Sebastian Vettel, der schon in der 15. Runde gewechselt hatte, drehte und viel Zeit verlor. Auch der Umlauf davor war noch ein bisschen riskant, deshalb war das für mich die goldene Runde, um reinzukommen», betont Hülkenberg.
Sein Team sei auch nicht sauer auf ihn, erklärte der Wahl-Monegasse mit einem breiten Grinsen: «Das nimmt mir niemand übel, denn es sind ja auch Engländer, und die verstehen die deutsche Presse nicht. Ich hab's ja bei den Deutschen gesagt, und nicht in der internationalen Runde.»