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Böses Gerücht: Hamilton als Petzer gegen Rosberg

Von Mathias Brunner
Siegesfeier bei Mercedes-Benz

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​Im Fahrerlager des Hungarorings kursierte: Weltmeister Lewis Hamilton habe gegen seinen Stallgefährten und WM-Rivalen Nico Rosberg gepetzt. Der Engländer sagt, was wirklich Sache ist.

Ist Lewis Hamilton ein Petzer? Im Fahrerlager des Hungarorings hielt sich hartnäckig die Mutmassung, Lewis Hamilton sei es gewesen, der Rennleiter Charlie Whiting auf ein mögliches Vergehen von Nico Rosberg angesetzt habe – wonach der Deutsche unter gelber Flagge (wegen eines Drehers von Fernando Alonso) nicht genügend verlangsamt habe und daher eigentlich nicht auf Pole-Position stehen dürfte.

Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Alan Jones (Australien), Baham Lekhal (Mauretanien) und Lajos Hezczeg (Ungarn) strengten gegen Pole-Mann Nico Rosberg um 19.16 Uhr eine Untersuchung an. 90 Minuten später stand fest – keine Strafe für den Mercedes-Fahrer.

Lewis Hamilton bestreitet nicht, dass er mit Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting gesprochen hat. Aber der dreifache Champion bestreitet, dass sein Vorstoss dazu gedacht war, die Rennkommissare in irgendeiner Weise zu beeinflussen.

Nach dem Rennen sprach Lewis Hamilton sehr lange über die Problematik gelber Flaggen. Der Brite sagt: «Ich wollte von Charlie Whiting eine Klärung. Es ging nie um Beeinflussung. Für mich ist es wichtig zu wissen – bedeutet Lupfen an einer solchen Gefahrenstelle, dass ich es mir leisten kann, nur eine Zehntelsekunde zu verlieren? Wir müssen aufpassen, ob wir da nicht einen Präzedenzfall geschaffen haben. Charlie hat mir dann gesagt, er werde darüber nachdenken, denn nur so wenig Zeit einzubüssen, wenn gelbe Flaggen sind, das erscheint ihm nicht richtig.»

Lewis Hamilton erwartet, dass diese Frage am kommenden Freitagabend bei der Fahrerbesprechung mit Charlie Whiting in Hockenheim ein grosses Thema sein wird: «Ich werde das ganz sicher ansprechen. Eine doppelte, geschwenkte gelbe Flagge heisst eigentlich – bereit sein, um notfalls sofort anhalten zu können. Hier in Ungarn bedeutete es nun, dass man kurz lupfen und dann noch Bestzeit fahren kann. Wir müssen doch für die Zukunft wissen, was wir tun sollen. Das ist auch für die jungen Piloten wichtig.»

Hamilton musste an der Dreherstelle von Alonso mehr vom Gas als Rosberg hinter ihm, das kostete ihn die Pole-Position. Auch Sebastian Vettel verlor mehr Zeit, als ihm lieb war, und kritisierte später das fragwürdige Verhalten unter gelben Flaggen.

Rosberg hatte sich Rennkommissariat auch deshalb nichts zuschulden kommen lassen, weil es zwischen Gelb an der Strecke und der entsprechenden Warnleuchte im Mercedes-Cockpit zu einer Verzögerung kam. Und Rosberg hatte das Glück, dass im zweiten untersuchungwürdigen Sektor von doppelt Gelb auf Gelb gewechselt wurde, als er daherkam. Für die Rennpolizei hat der Deutsche daher kein Foul begangen.

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