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Braucht Ferrari fremde Hilfe? Dallara dementiert

Von Mathias Brunner
​Seit einem Besuch des Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne (64) bei Rennwagenbauer Gian Paolo Dallara (79) im vergangenen Juli halten sich hartnäckig Gerüchte: Ferrari brauche fremde Hilfe. Dallara dementiert.

Im Fahrerlager von Monza hat Ferrari-Chef Sergio Marchionne klipp und klar gesagt: «Es gibt nichts zu beschönigen – wir haben unsere Ziele für die Saison 2016 verpasst. Ich finde, wir haben in Australien gut begonnen, da waren wir nicht weit weg von Mercedes, aber dann konnten wir nicht wie erhofft nachlegen, die Entwicklung war zu wenig rasant.»

«Wir haben nachgelegt und treten mit einem verbesserten Motor an. Wir werden alles daran setzen, diese Saison erhobenen Hauptes zu beenden und noch einige Siege zu erringen.»

«Vielleicht haben wir zu lange damit gewartet, unserem Mattia Binotto die technische Leitung zu übertragen. Wir haben uns aber für die Zukunft besser aufgestellt, es sind tolle Entwicklungen eingeleitet, und ich habe jedes Vertrauen in meine Mannschaft, dass wir das 2017 besser machen werden. Das wahre Ferrari sehen wir erst dann.»

Seit Juli fragen sich viele Italiener: Gehört zum besser aufgestellt Sein auch fremde Hilfe? Denn im Sommer hat Marchionne die Rennwagenfabrik des legendären Gian Paolo Dallara besucht. Daraus entstand schnell das Gerücht, der Rennwagenbauer helfe für 2017 der berühmtesten Scuderia der Welt.

Jetzt aber würgt der 79jährige Dallara dieses Gerücht ab. Er sagt meinem Kollegen Franco Nugnes von motorsport.com: «Zwischen Dallara und Ferrari gibt es keinerlei Kontakt, was der Rennwagen für 2017 angeht. Wir könnten gar nicht auf dem Niveau von Ferrari arbeiten.»

Davon abgesehen würde sich Ferrari auch beim Reglement auf dünnem Eis bewegen. Schon 2015 interessieren sich die Regelhüter des Autoverbands sehr dafür, ob es nicht einen Informationsaustausch zwischen Haas – für die Dallara den GP-Renner gebaut hat – und Ferrari gebe. Von einigen Teams war die Unterstellung zu hören, Ferrari würde Beschränkungen in Sachen Windkanalarbeit umgehen, indem einfach Windkanalzeit offiziell Haas zugewiesen sei, in Wahrheit werde aber für Ferrari entwickelt.

Deshalb schickte der Automobilweltverband den Aerodynamik-Experten Marcin Budkowski nach Maranello, um diese Anschuldigungen zu überprüfen. Der Besuch brachte hervor: Bei der Scuderia wird trotz Haas-Schützenhilfe nicht getrickst. Das Verhältnis zwischen dem ältesten Formel-1-Rennstall der Welt und dem Neueinsteiger 2016 sei eine aussergewöhnliche Kooperation, welche die Regeln aber nicht verletze, hielt der Verband fest. Es gebe keinerlei Form von Wissenstransfer – weder materieller noch personeller Natur.

Dallara arbeitet nicht nur für HaasF1, Dallara und sein Geschäftspartner Andrea Potremoli sind auch viel zu ausgelastet, um auch noch für Ferrari zu arbeiten – Dallara baut IndyCars, GP2- und GP3-Renner, Autos für die Formel 3 und für die Formel E, zudem soll bald auch ein LMP2-Auto entstehen.

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