Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Formel 1: Kein Champagner mehr auf dem Siegerpodest

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Stimmt es, dass es mit dem Champagner-Verspritzen im GP-Sport aus ist? Und wieso gilt nicht in allen muslimischen Ländern ein Alkoholwerbeverbot?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Anja Reger aus München wissen: «Wir haben uns kürzlich über Siegeszeremonien in der Formel 1 unterhalten. Ein Kollege behauptet: Es sei gar nicht wahr, dass im GP-Sport noch Champagner verspritzt werden. Und wie ist das eigentlich mit Alkoholwerbeverboten in muslimischen Ländern? Wieso ist Werbung für alkoholische Getränke in einigen dieser Länder verboten, in anderen nicht?»

Diese Fragen tauchen immer wieder auf. Also: Jeder spricht zwar noch immer vom Champagner-Verspritzen beim munteren Feiern der ersten Drei eines Grand Prix, aber im Grunde hat Ihr Kollege Recht – nach Ablauf eines Abkommens von fünfzehn Jahren Dauer hat G.H. Mumm, eine Champagner-Marke aus dem Hause Pernod-Ricard, einen Vertrag mit der Formel 1 nicht verlängert. Nachfolger ist Chandon. Das Weingut gehört zwar dem Champagner-Konzern Moët et Chandon, liegt aber im kalifornischen Napa-Tal und stellt somit keinen Champagner her (so darf nur genannt werden, was im Gebiet der Champagne angebaut wird), sondern Schaumwein. Und der wird heute verspritzt. Chandon steht überdies auch auf den McLaren-Rennwagen.

Was die Werbung angeht, so ist Alkoholwerbung beispielsweise in Bahrain untersagt, für den WM-Lauf ist jedoch eine Ausnahmeregel geschaffen worden. Teams wie Williams unterwerfen sich einer Selbstbeschränkung aus Respekt vor den Gastgebern (für «Martini» steht dann auf dem Auto «Racing»), zumal bei vielen Arabern Alkoholkonsum generell als verpönt gilt. Force India profitiert von der Ausnahmeregel und hat unseren Informationen zufolge in den vergagenen Jahren deswegen keine Schwierigkeiten erhalten, wenn auf den Rennwagen für Kingfisher-Bier oder indischen Whisky der Marke Royal Challenge geworben wird.

Von Alkoholwerbe-Einschränkungen sind einige Formel-1-Sponsoren betroffen: Die Serienpartner Heineken (Bier) und Johnnie Walker (Whiskey), dazu neben Martini bei Williams und den Sponsoren von Force India auch etwa Manor Racing, die für Daffy’s Gin werben.

Auf dem Siegerpodest von Abu Dhabi wird es dann wieder anders sein: Dort muss der Sieger wie in Bahrain auf die obligatorische Schaumweindusche verzichten, weil aus Rücksicht auf die islamischen Gastgeber aufs Trinken und Verspritzen von Alkohol verzichtet wird. Stattdessen wird Rosenwasser versprüht und getrunken. Die dunkelgrünen Flaschen sind jeweils ohne Aufschrift.

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