Valentino Rossi sucht das Glück

Lewis Hamilton – Nico Rosberg: So geht Duell weiter

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg

Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg

​In der Formel-1-WM steht es zwischen den Silberpfeilpiloten 273:265 für Nico Rosberg. Wie geht es bei den sechs letzten Saisonrennen in Malysia, Japan, den USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi weiter?

Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff steht fest: «Das ist der stärkste Nico Rosberg, den wir je gesehen haben.» Nach der Sommerpause hat der Deutsche mit drei Siegen in Folge (Belgien, Italien, Singapur) die WM-Führung wieder an sich gerissen, es steht 273:265 im dritten Jahr des Duells mit Lewis Hamilton.

Die Frage ist nun: Wie geht das weiter? Hält der Höhenflug von Rosberg an, oder kann der englische Dauerrivale schon am 2. Oktober in Sepang (Malaysia) kontern? Was sagt die Statistik? Wie haben sich die beiden Alpha-Tiere von Mercedes 2014 und 2015 auf den Rennstrecken der ausstehenden sechs WM-Läufe geschlagen?

Nico Rosberg bleibt stur bei seinem Kurs: «Ich will nicht vom Titel reden. Ich gehe ein Rennen ums andere an und versuche, aus jedem Grand Prix das Beste zu machen. Im Idealfall ist das ein Sieg. Wie das alles dann ausgeht, darüber will ich mir nicht den Kopf zerbrechen.»

Keine Sorge, das haben wir für den 22fachen GP-Sieger getan.

Der Malaysia-GP wurde 2015 nicht im Herbst, sondern im Frühling ausgetragen. Sebastian Vettel holte sich als Reifenflüsterer seinen ersten Ferrari-Sieg. Hamilton wurde Zweiter, Rosberg Dritter. Nico hatte auch 2014 beim Sieg von Lewis als Zweiter das Nachsehen. Also Vorteil Hamilton? Zu solchen Statistikspielen sagt Rosberg: «Ich habe 2016 auf mancher Strecke gewonnen, wo ich zuvor nicht siegreich gewesen war, also gebe ich darauf nichts.»

An Japan hat Rosberg keine schönen Erinnerungen: Er startete 2015 von Pole nicht ideal, Lewis Hamilton liess ihn an der Aussenseite der zweiten Kurve versauern. Im Regenrennen von 2014 war Hamilton eine Klasse für sich. Rosberg musste zwei Mal die zweite Geige spielen. Vorteil Hamilton.

In Texas wiederholte Hamilton das Suzuka-Manöver, allerdings eine Stufe erbarmungsloser. Nico schäumte. Kurz vor Schluss des Rennens leistete sich Rosberg überdies einen Fehler und geriet von der Bahn. Das liess sich Hamilton nicht zwei Mal sagen – dritter Austin-Sieg in den letzten vier Jahren und Weltmeister. Wenn Hamilton seinen Widersacher in Texas nicht schlägt, wo dann?

Die GP-Rückkehr nach Mexiko (erster Grand Prix seit 1992) stand ganz im Zeichen von Nico Rosberg. Allgemeine Meinung im Fahrerlager: Hamilton nahm den Rest der WM nicht allzu ernst. Was Mercedes-Technikchef Paddy Lowe entschieden dementierte. Rosberg setzte zu einer eindrucksvollen Serie an, beginnend mit Pole-Position, bester Rennrunde und Sieg in Mexiko-Stadt. Besser geht das nicht.

Wenn Austin fest in der Hand von Lewis Hamilton ist, dann ist São Paulo Hoheitsgebiet von Rosberg: Nico gewann in Interlagos 2014 und 2015, 2014 knapp, 2015 hoch überlegen. Vorteil Rosberg.

Auch Abu Dhabi scheint eher für Rosberg als für Hamilton zu sprechen: Beim WM-Finale 2014 fuhr Nico von der Pole los, wurde aber von Elektrikproblemen seiner Chancen beraubt. 2015 revanchierte er sich mit einer eindrucksvollen Siegesfahrt, erneut von der Pole-Position aus.

Fazit: Drei Strecken sprechen aufgrund der Ergebnisse eher für Hamilton, drei weitere für Rosberg. Durchaus denkbar, dass eintritt, was Mercedes-Teamchef Toto Wolff gesagt hat: «Die Entscheidung wird erst beim Finale von Abu Dhabi fallen.»

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