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Romain Grosjean zu Malaysia: «Team glaubte mir nicht»

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean beim Pistenspaziergang mit seinen Jungs

Romain Grosjean beim Pistenspaziergang mit seinen Jungs

​Haas-Fahrer Romain Grosjean blickt auf den Singapur-GP zurück und sagt, wieso das Rennen in Malaysia an den Nerven zerrt. Er spricht über seine schönsten Momente in Sepang und über die grösste Gefahr.
Romain, du hast in Singapur ein ganz schwieriges Wochenende erlebt. Wie verdaust du so etwas?

Eigentlich ist das ganz einfach. Klar war es frustrierend, dass ich wegen eines Bremsproblems nicht mal das Rennen aufnehmen konnte. Aber dann versuchst du, die Enttäuschung abzustreifen und dich aufs nächste Rennen zu konzentrieren. Singapur war ein schwieriges Wochenende. Aber es war noch viel schwieriger für meine Jungs.

Wie siehst du das kommende Wochenende?

Wir haben in Sepang einen neuen Asphalt. Also gilt es herauszufinden, wie sich das auf die Haftung und die Arbeit mit den Reifen auswirkt. Ich rechne auch, wie immer in Malaysia, mit tüchtig Regen. Aquaplaning ist ein Dauerthema. Aber es gehört zu unserer Arbeit, mit allen Bedingungen klar zu kommen.

Ist die Pistenbesichtigung wegen des neuen Asphalts wichtiger als üblich?

Zunächst einmal ist es eine gute Gelegenheit, braun zu werden! Aber ernsthaft: Ich mag Pistenbesichtigungen. Es ist immer gut, auch kleine Änderungen der verschiedenen Rennstrecken mit den Ingenieuren anzuschauen und zu besprechen. Meist ist auch Zeit, generell darüber zu reden, was wir besser machen könnten. Und du kannst mit den Mitarbeitern auch mal über etwas anderes reden als Rennsport. Ich schätze das – es ist Arbeit, aber zwischendurch wird auch mal herzlich gelacht.

Ist die Hitze ein noch grösseres Problem als in Singapur?

Singapur war sicher ein gutes Training für Malaysia. Insofern ist es ganz hilfreich, dass die beiden Rennen nacheinander kommen. Aber aufgrund unseres hohen Fitness-Niveaus gewöhnst du dich schnell an die Hitze. Wir sind es gewohnt, mit so hohen Temperaturen umgehen zu können.

Ich halte Malaysia für kräftezehrender als Singapur. Weil du in Singapur doch eher langsam unterwegs bist, in Malaysia aber in den schnellen Bögen die hohen Fliehkräfte hinzukommen. Wenn du ein gut liegendes Auto hast, ist das eine phantastische Sache.

Weil den Körper so unter Dauerstress steht, ist es ganz wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten. Hin und wieder kommt es mir vor, als würdest du mit dem Rennrad zu einem Pass hochkraxeln, aber ständig labert einer auf dich ein oder dein Handy klingelt ohne Unterlass. Die ganzen verschiedenen Belastungen zerren an den Nerven, und du kannst schnell mal die Nase voll haben. Darauf musst du vorbereitet sein.

Wie unberechenbar ist das Wetter?

Lass es mich so erklären – die Strecke kann an einem Ende unter Wasser stehen und auf der gegenüberliegenden Seite ist die Bahn trocken! Das ist mir in Sepang schon ein paar Mal passiert, zuletzt vor eineinhalb Jahren. Ich sagte im zweiten Quali-Teil meinen Jungs über Funk: «Es regnet.» Sie antworteten: «Nö, tut es nicht.» Als ich das hörte, konnte ich zur gleichen Sekunde vor lauter Wasser kaum den Wagen auf der Bahn halten. Dann kam ein anderer Funkspruch: «Okay, wir können es sehen!» Malaysia kann dir immer einen Streich spielen, und das kann blitzartig geschehen. Das gehört zu Sepang irgendwie dazu.

Ist Malaysia ein guter Kurs zum Überholen?

Ja. Du hast einige gute Stellen, aufgrund der zahlreichen Geraden mit folgenden langsamen Ecken. Zudem geht der Kurs auf die Reifen, so dass die Fahrer mit unterschiedlich liegendem Auto zu kämpfen haben. Überholen macht in Sepang richtig Laune.

Gibt es ein Rennen, das dir dabei in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Ja, ein Lauf zur GP2 Asian von 2008. Ich konnte im Abschlusstraining eine Pole herausfahren, eine Sekunde schneller als der Zweitschnellste. Dann blieb ich beim Start stehen! Bei der folgenden Aufholjagd schaffte ich es wieder unter die ersten Drei, dann wurde ich von einem Nachzügler weggeschubst. Ich wurde Neunter. Die Aufstellung von eins bis acht wird ja umgedreht. Wäre ich also Achter geworden, hätte im zum zweiten Rennen vom besten Startplatz aus losbrausen können. So fuhr ich als Neunter los und wurde Zweiter. Ich hätte zwei Mal locker gewinnen müssen. Aber ich liebe die Strecke trotzdem.

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