Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel (Ferrari) sieht Weltmeister Rosberg

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel spricht über die Situation von Ferrari, der Rennstall ist mehr als ein Jahr sieglos. Zum WM-Duell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton sagt er: «Ich neige eher zu Nico.»

Ferrari-Star Sebastian Vettel kommt mit schönen Erinnerungen nach Malaysia zurück: Hier hat er vier Mal gewinnen können, zuletzt 2015 in Rot. Aber eineinhalb Jahre später ist die Situation ganz anders: Ferrari ist seit mehr als einem Jahr sieglos. Dem rohen Speed von Ferrari wird das nicht gerecht, denn Berechnungen von Mercedes zeigten – hätte Vettel in Singapur aus den ersten beiden Startreihen losfahren können, wäre er ein ganz heisser Anwärter auf den Sieg gewesen.

Sebastian Vettel meint: «Singapur war ein guter Spiegel dafür, was in dieser Saison schief läuft. Ich könnte jetzt endlos über Wenn und Aber reden, aber Fakt ist eben – wir mussten von hinten losfahren. Aber wir sind in guter Stimmung. Wir haben auch hier in Malaysia einige neue Teile dabei, die uns erneut vorwärts bringen können. Wir machen volle Attacke. Das Ziel hat sich nicht geändert: Wir wollen Rennen gewinnen und in der WM wieder an Red Bull vorbei.»

«Der Wagen hat sich eigentlich auf jeder Art von Strecke gut angefühlt, also gehe ich davon aus, dass das auch hier so sein wird. Nach dem Training werden wir wissen, ob die neuen Teile sich so bewähren, wie wir das von ihnen erwarten und wie konkurrenzfähig wir dann sein können.»

«Der Asphalt ist ganz neu, das wird das Spiel verändert. Ich erwarte eine wärmere Piste, das wirkt sich auf den Reifenverbrauch aus. An einigen Stellen ist die Piste nach aussen geneigt, da werden wir uns schwer tun, so wie in der letzten Kurve. So etwas fühlt sich im Auto nicht gut an, aber das ist für alle gleich.»

«Mir wurde gesagt, einer der Gründe für den neuen Asphalt bestand darin, dass das Wasser besser ablaufen solle. Aber hier regnet es oft so brachial, dass der Belag noch so effizient sein kann, es fällt dann einfach zu viel Wasser, um das verdauen zu können.»

Vettel wird auf das Titelduell der Mercedes-Fahrer angesprochen. Der Ferrari-Star meint: «Hamilton oder Rosberg, das ist mir eigentlich egal. Aber da ich Deutscher bin, neige ich eher zu Nico. In diesem Duell spielt sich vieles im Kopf ab. Dass beide schnell autofahren können, haben sie bewiesen. Ich hoffe, die beiden können das auch geniessen. Denn alle anderen Fahrer würden sich die Finger danach lecken, in dieser Situation zu sein.»

«Aber nochmals: Wir haben bei Ferrari alle Hände voll mit Arbeit. Wir wollen in dieser Saison noch Rennen gewinnen und Red Bull Racing in der Markenwertung wieder überholen.»

Sky-GP-Experte Marc Surer hat gesagt: «Unter normalen Umständen wird Ferrari 2016 kein Rennen gewinnen.»

Vettel sieht das anders: «Jedes Rennen ist eine Chance. Es gibt so verrückte Rennen. In Singapur sind wir auch weit vorgedrungen. Wieso soll es in anderen Grands Prix nicht verrückt werden? Ich gehe immer mit grossen Hoffnungen in die Rennen. Ich fände es seltsam, wenn ich nicht mit dem Gedanken an den Sieg zu einem Grand Prix starten würde.»

«Wir hatten einen holprigen Start in die Saison. In den Rennen nach der Sommerpause haben wir aber wieder zulegen können. Ein schöner Abschluss wäre, mehrere Rennen zu gewinnen. Ich weiss natürlich auch, dass Mercedes schwer zu knacken ist. Aber unmöglich ist es nicht. Und dann wollen wir natürlich 2017 viel konkurrenzfähiger sein.»

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