Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Malaysia-GP: Toto Wolff verteidigt Lewis Hamilton

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Es ist verständlich und akzeptierbar, wenn jemand in der Hitze des Gefechts so reagiert»

Toto Wolff: «Es ist verständlich und akzeptierbar, wenn jemand in der Hitze des Gefechts so reagiert»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff kann verstehen, dass sein Schützling Lewis Hamilton nach dem Motorschaden von Malaysia nach Erklärungen sucht, warum er so oft vom Technik-Pech verfolgt wird.

«Etwas oder jemand will nicht, dass ich siege, es ist unglaublich. Ich verlange eine Erklärung, warum es immer mein Motor ist, der in die Luft geht. Es waren acht Autos mit Mercedes-Power unterwegs, aber nur ich erlitt einen Motorschaden. Das fühlt sich einfach nicht richtig an», schimpfte Lewis Hamilton vor laufender Kamera, nachdem er den Malaysia-GP 15 Runden vor dem Ende wegen eines Motorschadens beenden musste – in Führung liegend, wohlgemerkt!

Die Wut des dreifachen Champions stösst bei Toto Wolff auf Verständnis. Im Sky Sports F1-Interview erklärt er: «Es ist klar, dass man in einer solchen Situation natürlich unfassbar frustriert ist. Man sucht natürlich nach Erklärungen, wenn man mehrere Motorenprobleme hatte. Aber die gibt es nicht, es waren immer andere Sorgen, die uns quälten.»

Wolff betont: «Es ist auch ein sehr technischer Sport. Ich bin mir sicher, dass Lewis versteht, dass keiner etwas manipuliert hat. Und nochmals: Es ist verständlich und akzeptierbar, wenn jemand in der Hitze des Gefechts so reagiert, denn in dieser Situation kommt dir alles Mögliche in den Sinn.»

Immerhin muss Hamilton wegen des Motoren-Platzers keine neuerliche Strafversetzung in der Startaufstellung hinnehmen, wie der Wiener verrät: «Wir haben noch zwei Motoren für ihn, einen brandneuen und einen, der drei Rennen alt ist. Wir müssen einfach sicherstellen, dass die halten. Aber natürlich wurde er im Titelrennen zurückgeworfen, 23 Punkte sind viel. Er muss fast jedes der verbleibenden Rennen gewinnen, und das wird nicht einfach.»

Und Wolff verspricht: «Wir werden keinen Stein auf dem anderen lassen, um herauszufinden, was es war. Derzeit sieht es aus, wie ein Hardware-Problem des Verbrennungsmotors. Das passiert sehr selten. Es könnte ein Materialproblem sein oder auch ein Fehler vom Zulieferer. Wir haben auf jeden Fall nicht damit gerechnet.»

Dass sich Rosberg auf den dritten Rang zurückkämpfen konnte, war für den 44-jährigen Österreicher mit Blick auf das Technik-Pech des dreifachen Weltmeisters nur ein schwacher Trost, wie er im ORF-Interview erklärte.

«Nein, das tröstet gar nicht, denn wir wollen beiden Fahrern natürlich gleiche Bedingungen im WM-Kampf bieten. Und auch Ricciardo hat heute richtig Punkte gemacht. Jedes Mal, wenn man sich was vornimmt – wir wollten hier gewinnen, weil das die Heimat von unserem wichtigsten Partner Petronas ist – dann klappt das nicht. Ich glaube, wir müssen einfach tiefstapeln, uns wieder sammeln für nächste Woche und wieder stark zurückkommen», antwortete er im ORF-Interview.

Wolff lobte aber auch: «Das war ein richtig gutes Rennen von Nico, am Ende fehlten ihm nur 13 Sekunden auf die Red Bull. Er hat alles aufgeholt, das war richtig gut, denn für ihn hat sich das Rennen im Prinzip schon in der ersten Kurve entschieden, als er schuldlos in den Dreher gezwungen worden ist.»

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