Horner: «Profitierten von Lewis Hamiltons Pech»

Der Malaysia-GP gestaltete sich für Christian Horner zur Nervenprobe. Denn seine beiden Red Bull Racing-Schützlinge lieferten sich vor seinen Augen ein hartes Duell – erst um den zweiten Platz, und nach Lewis Hamiltons Motoren-Platzer um den Rennsieg. Am Ende hatte Daniel Ricciardo die Nase vorn, sein Teamkollege Max Verstappen, der nichts unversucht liess, um am Australier vorbeizukommen, kreuzte die Ziellinie als Zweiter.

«Das war eine fantastische Art, den Sieg einzufahren. Die Beiden haben sich da draussen nichts geschenkt», schwärmte der Teamchef nach der Zieldurchfahrt vor laufender Kamera. «Wir profitierten natürlich von Lewis Hamiltons Pech, aber wir waren ja auch in der Lage, einzuspringen und den Sieg zu holen. Das war ein tolles Rennen für beide Piloten.»

Und der Brite freute sich: «Wir haben nicht damit gerechnet, ja, nicht davon zu träumen gewagt, hier 43 Punkte zu holen. Das ist natürlich ein guter Lohn für unsere harte Arbeit, die wir schon das ganze Jahr leisten. Das ist ein tolles Team-Ergebnis.»

Dass das Duell zwischen seinen beiden Fahrern nervenaufreibend war, räumte Horner unumwunden ein: «Max hatte seinen Stopp acht Runden nach Daniel eingelegt und hatte deshalb einen Vorteil auf seinen weichen Reifen, die mehr Grip boten. Wir wollten natürlich beide Autos ins Ziel bringen, und deshalb habe ich sie auch ermahnt, an die WM und das Team zu denken. Das haben sie dann auch gemacht. Das Duell war hart, aber fair.»

Der 42-Jährige gönnt Ricciardo den vierten GP-Sieg seiner Karriere: «Im Motorsport gleichen sich Glück und Pech mit der Zeit aus. Daniel hatte in Monaco viel Pech, diesmal hat er etwas Glück gehabt. Aber er hat das auch absolut verdient, denn er hat lange auf diesen Sieg warten müssen. Und er ist in Topform.»

Horner lobte auch Verstappen: «Wir haben das Glück, zwei ausgezeichnete Piloten in unseren Reihen zu wissen. Max hat sich nach einem schwierigen Rennstart gut erholt. Er fuhr phänomenal und ging schon früh an Kimi Räikkönen und Sergio Pérez vorbei. Er hat ganze Arbeit geleistet und seinen Job super gemacht. Ich bin mit beiden Piloten zufrieden.»

Und mit Blick auf den anstehenden WM-Lauf, der schon in sieben Tagen in Suzuka, Japan, ausgetragen wird, erklärte das Team-Oberhaupt: «Japan ist eine neue Herausforderung. Und Suzuka ist eine Strecke, die uns eigentlich noch ein bisschen besser passen sollte als diese hier. Wenn wir es den Mercedes schwer machen können, dann ist das toll für die WM und die Fans. Die Silberpfeile waren heute im Rennen ein kleines bisschen schneller als wir, aber wir kommen ihnen immer näher.»