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Zürich ePrix: Strafen verhindern Podest von Buemi

Von Vanessa Georgoulas
Lokalmatador Sébastien Buemi musste sich beim historischen Formel-E-Rennen in Zürich mit dem fünften Platz begnügen. Eine Durchfahrtsstrafe sorgte dafür, dass der Schweizer nicht auf dem Podest landete.

Das Urteil der Regelhüter war klar: Sowohl Lokalmatador Sébastien Buemi als auch Polesetter Mitch Evans, André Lotterer, José Maria Lopez und Titelkandidat Jean-Eric Vergne mussten zur Strafe einmal durch die Boxengasse schleichen, weil sie während der Gelbphase des ePrix in Zürich die erlaubten 50 km/h überschritten hatten.

«Das ist auf dieser Strecke besonders bitter», weiss der frühere GP-Pilot Marc Surer, der das Rennen für das Schweizer Fernsehen begleitete. «Denn wegen des Kopfsteinpflasters betrug das Tempolimit in der Boxengasse von Zürich nur 30 km/h. Das dauert ewig, bis man da durch ist. Deshalb war das schon eine sehr harte Strafe», betonte der Schweizer.

Sein Landsmann Buemi bezahlte denn auch einen hohen Preis für die Übertretung des Tempolimits: Er fiel auf Podestkurs liegend auf den sechsten Platz zurück. Eine Position konnte sich der frühere GP-Star und Langstrecken-Weltmeister von 2014 noch nach vorne kämpfen, dann war das erste Schweizer Rundstreckenrennen seit 64 Jahren Geschichte.

«Ich denke schon, dass das Podest möglich gewesen wäre ohne die Zeitstrafen», bestätigte Buemi hinterher. «Denn Mitch Evans und André Lotterer, die vor mir lagen, sind eine Runde vor mir an die Box abgebogen. Ich dachte: ‚Okay, jetzt bin ich Zweiter, das wird gut’. Doch dann teilte mir mein Renningenieur die Strafe mit. Der dritte Platz wäre sicherlich möglich gewesen, denn ich habe Evans noch überholt.»

Dass der Formel-E-Meister der Saison 2015/2016 sein Heimspiel bestritt, hatte er während des drittletzten Saisonlaufs schnell vergessen, wie er mit einem verlegenen Lächeln berichtete: «Ehrlich gesagt, merkte ich es nach den ersten zwei, drei Runden nicht mehr, dass ich in Zürich war, denn ich konzentrierte mich ganz auf mein Auto und das Rennen. Aber es war ein historischer Tag, den ich sicherlich immer in Erinnerung behalten werde.»

Unvergessen bleibt das Rennen auch für den aktuellen Meister Lucas di Grassi, der in Zürich seinen ersten Sieg in dieser Saison erobern konnte. Der Brasilianer aus dem Team Audi Sport ABT Schaeffler feierte seinen Triumph mit einem Salto in den Zürichsee und schwärmte: «Das ist ein unglaubliches Gefühl!»

«Es war eine fantastische Veranstaltung, wir konnten die vielen Fans am Streckenrand in jeder Runde hören und es war einfach unglaublich», freute sich der Zürich-Sieger. Und er lobte: «Schaut euch nur diese wunderschöne Kulisse an – der See und die gute Strecke, die eine echte Herausforderung darstellt. Das war ein schwieriges Rennen, was diesen Sieg umso süsser macht!»

Sam Bird, der die Zielflagge als Zweiter sah, gestand nach dem Zieleinlauf: «Wir haben uns im WM-Kampf in eine gute Position gebracht, auch weil wir etwas Glück hatten, wie ich zugeben muss.» Der Brite weiss, was er zu tun hat, um Tabellen-Leader Jean-Eric Vergne die Titelkrone streitig zu machen: «Ich muss ihn im ersten Rennen schlagen, um den Druck zu vergrössern.»

Der Drittplatzierte Jérôme D’Ambrosio freute sich nicht zuletzt für sein Dragon-Team über den Podestplatz: «Das war ein sehr wichtiges Ergebnis für die ganze Mannschaft.» Und er erklärte selbstbewusst: «In der Formel E geht es darum, konstant alles richtig hinzubekommen. Als Fahrer hast du im Auto unglaublich viel zu tun, du musst unglaublich viel beachten und im Griff haben. Das macht einen guten Formel-E-Piloten aus.»

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