Lotterer: Doppelter Fokus auf Formel E – vorerst

Von Gerhard Kuntschik
André Lotterer

André Lotterer

Am Wochenende kommt die Formel E zurück nach Europa und absolviert in Rom einen Doubleheader. Und gleichzeitig kommt das Porsche-Team besser platziert als je zuvor zum Cittadino dell‘ EUR-Kurs.

Porsche belegt Platz drei unter den Herstellern nach drei Rennen, dazu die Plätze drei und vier für Mexiko-Sieger Pascal Wehrlein und den dortigen Zweiten André Lotterer.

Seit dem Doppelsieg sind fast zwei Monate vergangen, und der Duisburger Lotterer sagt zur «Pause»: «Ursprünglich hätten wir ja da in Kapstadt fahren sollen. (Kapstadt ist nun für 2023 geplant, Anm.) Aber es gab genügend Arbeit am Simulator und mit persönlichem Training.»

Der enge Zeitplan der Formel E – mit Training, Quali und Rennen an einem Tag – mache zwar Stress, «aber weil wir ja in Städten fahren und nahe der Strecke wohnen, ist es weniger problematisch.»

Zu Rom bemerkt der 40-Jährige (und Jahrgangskollege von Fernando Alonso): «Dort lief es eigentlich immer gut für mich.»

Das war allerdings 2018 und 2019, als er noch für DS Techeetah zwei Mal aufs Podest fuhr, im Vorjahr gab es für ihn hier keine Punkte. 2020 war Rom ja zu Beginn der Pandemie gestrichen worden.

Lotterer strebt natürlich nach acht Podestplätzen in seinen nun fünf Saisonen in der Elektroserie nach dem ersten Sieg, den er in Mexiko nicht mit der Brechstange versuchte – er zeigte Teamspirit und griff Teamkollegen Wehrlein im Finish nicht an, sicherte den Doppelsieg ab. Was für die weitere Zukunft Porsche-intern wohl kein Nachteil sein wird… «Es liegen alle eng beisammen, daher ist konstant in der Spitze zu sein am wichtigsten», sagt er. Und zur Qualität des Fahrerfeldes meint er: «Die besten Piloten sind nicht unbedingt in der Formel 1. Das Feld der FE ist sehr stark.»

Doch auf die spannendste Frage nach einer möglichen Rückkehr auf die Langstrecke mit Porsches LMDh-Projekt für WEC und IMSA weicht Lotterer aus: «Mein ganzer Fokus liegt auf dieser FE-Saison. Wir werden sehen, was die Zukunft bringen wird.»

Aber der dreifache Le-Mans-Sieger mit Audi, der beim einzigen Auftritt 2017 mit Porsche in Führung liegend ausschied (Öldruck), gibt zu: «Le Mans wäre wieder eine schöne Geschichte.»

Doch er kann eine Teilnahme an der Fahrzeugentwicklung nicht bestätigen, für die FE jedoch schon: «Auch die Arbeit am Gen-3-Auto für nächste Saison ist interessant.»

Die Situation bei Porsche (die Stuttgarter haben sich vorerst für die ersten zwei Saisonen der Gen 3 verpflichtet), das LMDh-Projekt und die Entwicklungen in anderen Teams lassen natürlich viel Raum für Spekulationen. Britische Medien sehen den Weltmeister von 2020, Antonio Felix da Costa, wegen der Unzufriedenheit mit DS Techeetah und ungewisser Zukunft dort ab 2023 bei Porsche – wobei der Portugiese sowohl FE als auch Langstrecke „kann“. 2023 werden die 24 Stunden an der Sarthe übrigens 100 Jahre alt, da käme der 20. Porsche-Gesamtsieg gerade recht….

Lotterer erwartet vom Gen 3-Auto «Elektronikleistungen in neuer Dimension, daher mehr Power auf allen Stadtkursen. Von Gen 2 zu Gen 3 ist der Schritt deutlich größer als von Gen 1 zu 2. Außerdem wird das Auto leichter.»

Und nochmals zum angestrebten ersten Sieg: «Der soll so schnell wie möglich kommen.» Nachsatz: «Wenn kein anderer die Nase vorn hat, hat es endlich geklappt.»


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